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DAX-Werte für konservative und chancenorientierte Anlagemodelle

DAX Aktien: Welche eignen sich derzeit für konservative Anlagemodelle, und welche sind eher chancenorientiert?

Die gefühlten Schwankungen an der Aktienbörse erscheinen vielen Beobachtern seit dem Jahre 2008 größer als im langjährigen Zeitraum davor. Ein Trugschluss: Das starke Auf und Ab an den neuzeitlichen Börsen gibt es schon seit 1873, als die Aktienkurse im damaligen Deutschen Reich nach den euphorischen Gründerjahren im Gefolge des gewonnenen Krieges gegen Frankreich einbrachen und etliche Anleger ihr gesamtes Anlagekapital verloren.

So stellt sich nicht erst heute die Frage, welche Arten von Aktien sich eher für konservative Anlagen eignen und welche eher für chancenorientierte Portfolios. Vor einer sachlich unabhängigen Analyse erscheint zunächst die Klärung der Begriffe ‚konservativ‘ und ‚chancenorientiert‘ hilfreich.

Begriffsbestimmungen

Die neuen gesetzlich vorgeschriebenen Beratungs- und Dokumentationspflichten geben keine brauchbaren Definitionen zu Anlegertypen und Anlagemodellen vor. Jeder potenzielle Anleger sollte sich vor einer Kaufentscheidung an drei Kriterien orientieren: Sicherheit, Ertrag und Verfügbarkeit.

Als konservativ wird eine Anlage bezeichnet, wenn bei ihr Sicherheit und Verfügbarkeit im Vordergrund stehen. Bei chancenorientierter Anlage dominiert der Ertrags- oder Renditeaspekt. Alle drei Kriterien können niemals zugleich optimal erfüllt werden. Bei Aktien, die ja Beteiligungen an Unternehmen darstellen, ist eine Beurteilung zuvorderst im Rückblick auf historische Kursentwicklungen möglich. Hieraus auf die Zukunft zu schließen, bedarf ausgefeilter Beurteilungsinstrumente.

Um die Analyse nicht ausufern zu lassen, beschränkt sich die folgende Darstellung auf die Werte im Deutschen Aktienindex DAX.

DAX-Werte für konservative Anlagemodelle

Konservative Aktien scheinen ein Widerspruch in sich zu sein, da alle Aktien Wertschwankungen unterliegen können. Für sicherheitsorientierte Aktienanleger steht der Gesichtspunkt der Werterhaltung im Blickfeld, nicht so sehr die kurzfristige Gewinnmaximierung etwa infolge starker Kurssteigerungen.

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit empfehlen Fachleute für konservative Anleger Aktien mit einerseits vergleichsweise hoher Dividendenrendite, also mit hohem Anteil des ausgeschütteten bzw. auszuschüttenden Betrages am Gesamtgewinn des betreffenden Unternehmens, und andererseits niedrigem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Der Unternehmenszweck muss auch für Laien verständlich sein.

Am 21.10.2011 sind unverbindlich und rein beispielhaft folgende sogenannte Standardwerte für konservative Anleger zu nennen: Deutsche Telekom (Dividendenrendite 7,2 %, KGV ca. 14), BASF (Dividendenrendite 4,7 %, KGV ca. 8), Siemens (Dividendenrendite 3,8 %, KGV ca. 9,8). Das KGV ist nur bei Unternehmen der gleichen Branche stichtagsbezogen vergleichbar. Auch bei Nebenwerten, wie etwa Südzucker, können konservative Anleger fündig werden.

Allerdings sind bei den kleineren Werten höhere Kursschwankungen zu gewärtigen, da sie anfällig für Spekulationen sind. Wer tiefer in die Analyse einsteigen will, kann auch eine weitere Kennziffer im Zeit- und Unternehmensvergleich heranziehen: Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV).

Chancenorientierte Aktien im DAX

Risikofreudige Anleger suchen hingegen hohe Renditechancen. Hohe Chancen sind stets auch mit hohen Risiken verbunden. Aktien aus jungen Wachstumsbranchen, wie zum Beispiel Biotechnologie und Informationstechnologie, bieten enormes Kurssteigerungspotenzial.

Im DAX gelistete Unternehmen aus Wachstumsbranchen haben bereits stattliche Hürden nehmen müssen, sind jedoch keinesfalls gegen Insolvenzen gefeit, wie das Platzen der Technologieblase im Jahre 1999 gezeigt hat. Chancenorientierte Anleger setzen eher auf schnellen Anstieg der Kurse als auf die Beobachtung langfristiger Kennzahlenreihen von KGV, KUV und Dividendenrendite.

Bei jungen Aktiengesellschaften stehen solche Zeitreihen noch nicht aussagekräftig bereit. Wer nicht täglich Unternehmensnachrichten lesen und regelmäßig Jahresabschlüsse auswerten will, ist mit dem Kauf chancenorientierter Fonds, die von gut beurteiltem Management verwaltet werden, besser beraten.

Hinweis: Aktien, Fonds und ähnliche Anlageformen unterliegen Kursschwankungen. Die frühere Wertentwicklung ist hierbei kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung. Die Beschreibung von Wertpapieren auf unserem Portal stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar.

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