Mit der Welt der Finanzen ist es wie bei vielen, doch eher „speziellen“ Themen. Entweder man interessiert sich dafür, oder kann – gelinde gesagt – eher nur wenig damit anfangen.
Doch für jeden ist es heutzutage enorm wichtig, sich in finanziellen Angelegenheiten zumindest grundlegend auszukennen, gerade angesichts der vielen negativen Finanz-Schlagzeilen der letzten Jahre. Die Alternative: Ein wirklich guter, persönlicher Bankberater.
Doch wie finde ich diesen?
Ja es gibt sie noch, die „guten“ unter den Finanzberatern. Die Zunft hat es aber auch nicht leicht, in den letzten Jahren ist der Druck von oben in den Finanzinstituten oftmals enorm gestiegen, wer keine steigenden Margen und Verkaufszahlen aufweisen kann (und zwar bei den Produkten die am meisten Provision erzielen), der hat als Mitarbeiter oft das Nachsehen.
Trotzdem finden manche Angestellten immer noch eine gute Balance zwischen Erfolgsdruck und fairer Beratung.
Woran ich einen guten Bankberater erkenne
Eigentlich ist es relativ einfach. Gerade wenn Zinsen, Aktien & Co. nicht gerade zu Ihren Lieblingsthemen gehören, sollten Sie unbedingt verstehen was der oder die Expertin Ihnen verkaufen will.
Ein wirklich guter Bankangestellter kann auch komplexe Sachverhalte so erläutern, dass es ein Laie nachvollziehen kann. Wenn nicht, unbedingt nachhaken. Wird es dann immer noch nicht verständlicher, dann ist das empfohlene Produkt womöglich nicht wirklich geeignet für Sie.
Wichtig ist vor allem, dass Sie – ohne groß nachzudenken – intuitiv verstehen, wofür Sie ausgerechnet in dieses bestimmte Produkt anlegen sollen oder weshalb exakt jener Vertrag empfohlen wird.
Wird nicht deutlich, was Ihnen der Abschluss ganz konkret an Vorteilen gegenüber anderen Finanzprodukten bringt, dann kann es sein dass das Gegenüber mehr auf die Provision denn auf eine für Sie vorteilhafte Beratung aus ist.
Was sollte der Finanzfachmann unbedingt abfragen?
Und das deutlichste Zeichen, bei der sich gute von weniger guten Finanzexperten unterscheiden: Es sollte stets Ihre ganz konkrete finanzielle Situation sowie Ihre individuellen Ziele abgefragt werden.
Ein Finanzprodukt kann an sich sehr gut sein, und trotzdem gerade für Ihre Zwecke völlig ungeeignet.
- „Was möchten Sie finanziell erreichen?“
- „Wie wichtig ist Ihnen eine sichere Geldanlage?“
- „Sind Sie bereit gegebenenfalls Verluste hinzunehmen?“
- „Welche finanziellen Reserven haben Sie im Notfall?“
- „Welche anderen Finanz- und Versicherungsprodukte bei anderen Banken haben Sie?“
u.v.m. wären – je nach Produkt natürlich – typische Fragen die der Bankberater nicht nur stellen sollte, er ist in der Regel sogar verpflichtet dazu.
Nach Alternativen suchen
Doch was wenn sich herausstellt, dass das Gegenüber nicht wirklich fair oder verständlich berät?
- Äußern Sie dies gegenüber Ihrem Berater, so lange bis Sie alles verstanden haben und sich ein umfassendes Bild gemacht haben. Vorher niemals irgendetwas unterschreiben.
- Haben Sie trotzdem ein ungutes Gefühl (auf die natürlich Intuition kann man sich immer noch am besten verlassen), scheuen Sie sich nicht gegebenenfalls zu einem anderen Kollegen/Kollegin in der Bank Ihrer Wahl zu wechseln
- Hilft dies immer noch nichts: Ein anderes Kreditinstitut aufsuchen bzw. unbedingt eine Zweitmeinung einholen
Ihres Zeichens „unabhängige“ Finanzdienstleister sind übrigens auch nicht in jedem Fall die beste Wahl. Auch diese Unternehmen haben zumeist einen Pool an bestimmten Finanz-Produkten und -Anbietern, die bevorzugt verkauft werden. Dann hilft eher das Aufsuchen einer Beratungsstelle der Verbraucherzentralen oder von sonstigen unabhängigen Verbänden.