Wem seine finanziellen Probleme ganz einfach über den Kopf wachsen, sollte sich fachmännischen Rat bei einer der staatlichen oder kirchlichen Schuldnerberatungen suchen, um möglichst schnell wieder aus dieser Situation herauszukommen.
Meist beginnt es damit, dass Rechnungen nicht mehr bezahlt werden können, aus welchen Gründen auch immer. Wer hierzu schon Erfahrungen hat weiß, dass Gläubiger sehr hartnäckig sein können, wenn es um die Durchsetzung ihrer Forderungen geht.
Da hilft es auch nicht, wenn man die Post ignoriert, die von Rechtsanwälten, Inkassobüros, Wirtschaftsdetekteien und schließlich vom Amtsgericht kommt.
Ist der Mahn- oder Vollstreckungsbescheid erst da, sind die Tage gezählt, bis unangekündigt der Gerichtsvollzieher an der Tür klingelt. Möglicherweise setzt vorher bereits eine Kontosperre ein, und die allein kann bereits gravierende Folgen für das alltägliche Leben haben.
Wenn der Überblick über die eigenen Schulden schwer fällt
Besonders dramatisch kann sich die persönliche Lage entwickeln, wenn es mehrere Gläubiger gibt, die dem Schuldner zusetzen.
Spätestens an dieser Stelle ist dringender Handlungsbedarf angesagt, es sei denn, man ist in der Lage, sich selbst zu helfen und versucht mit den Gläubigern Ratenzahlungen oder Vergleiche zu vereinbaren.
Oft ist die Lage allerdings schon so unübersichtlich, dass die meisten Betroffenen keinen genauen Überblick mehr über ihre tatsächlichen Verbindlichkeiten haben und sich auch in der SCHUFA bereits Negativeinträge befinden.
Das führt meist dazu, dass kein Handy-Vertrag mehr abgeschlossen werden kann, Versandhäuser Vorkasse bei den Bestellungen verlangen und der Schuldner Probleme bekommt, wenn er in eine neue Wohnung umziehen will.
Professionelle Hilfe ist oft das einzige wirksame Mittel
Nur professionelle Hilfe kann hier noch Schlimmeres verhindern und dafür gibt es ein dichtes Netz von Schuldner-Beratungsstellen, die Ihre Leistung grundsätzlich kostenlos anbieten.
Damit sind die Probleme natürlich nicht in wenigen Tagen gelöst, denn es ist oft so, dass etwas Geduld gefragt ist, bis man einen Termin für ein erstes Gespräch mit dem Schuldnerberater bekommt. Bis dahin sollten die persönlichen Unterlagen schon einmal geordnet und zum vereinbarten Termin vollständig mitgenommen werden.
Im Internet-Zeitalter ist die Suche nach einer Schuldnerberatung nicht weiter kompliziert, in beinahe jedem Landkreis betreiben dir Kirchen aber auch die kommunalen Verwaltungen solche Einrichtungen.
Auch eine Nachfrage im Jobcenter ist hier sinnvoll, oft sind diese Beratungsstellen dort gleich mit im Haus integriert. Alternativ sind auch viele Rechtsanwälte als Schuldnerberater tätig.
Wem die Wartezeiten zu lang sind, kann sich auch bei diesen Adressen orientieren. Bei den Gerichten gibt es dazu Antragsformulare, damit die Beratungskosten beim Anwalt nicht selbst getragen werden müssen.
Was genau passiert bei der Schuldnerberatung, und was kommt auf mich zu?
Beim ersten Termin bei der Schuldnerberatung werden zunächst die persönliche Lage des Hilfesuchenden besprochen und die vorhandenen Unterlagen gesichtet.
Hier sind Ehrlichkeit, Vertrauen und vor allem aktive Mitarbeit besonders wichtig. Je nach Höhe der Schulden, Anzahl der Gläubiger und Qualität der schriftlichen Unterlagen, werden beide Seiten das weitere Vorgehen beraten und auch bereits nach Lösungsansätzen suchen.
Auf jeden Fall ist eine aktive Mitarbeit des Schuldners auf den weiteren Etappen die wichtigste Voraussetzung, um die finanzielle Situation in einer überschaubaren Zeit wieder in den Griff zu bekommen.