Welche Fragen sollte man einem Bankberater zu einem Konsumentenkredit stellen, um die Qualität des Angebots auch wirklich einschätzen zu können?
Heutzutage gibt es sehr viele Kreditangebote, die sich allerdings von Anbieter zu Anbieter deutlich unterscheiden können. Die im Internet von den Direktbanken angebotenen Darlehen sind zwar meistens vom Zinssatz her sehr günstig, aber es fehlt hier vielen Kunden die vorherige Beratung und somit auch die Möglichkeit, die Qualität des gesamten Angebotes feststellen zu können.
Bei einem persönlichen Kredit-Beratungsgespräch ist es hingegen sehr wohl möglich, anhand einiger Fragen herauszufinden, wie die Qualität des Angebotes einzuschätzen ist. Im Folgenden sollten daher einige Fragen genannt werden, mit Hilfe derer man gute von weniger guten Kreditangeboten unterscheiden kann.
Keine versteckten Konditionen
Ein wichtige Frage, die man dem Bankberater im Zuge des Beratungsgespräches auf jeden Fall stellen sollte ist, wie hoch der Effektivzins ist und welche Gebühren und Kosten mit dem Kredit verbunden sind. Denn manche Banken werben zunächst einmal nur mit dem Nominalzins, aber in diesem Zinssatz sind eben keine Gebühren eingerechnet, was beim Effektivzins der Fall ist.
Ohnehin zeichnet sich ein gutes Kreditangebot auch dadurch aus, dass die Kosten sehr transparent und für den Kunden ersichtlich sind. Ferner kann man durchaus die Frage stellen, ob es beim Zinssatz Verhandlungsspielraum gibt und auf welcher Basis der Zinssatz festgelegt wird.
Bei vielen Banken spielt zum Beispiel die Bonität des Kunden eine wichtige Rolle, ohne dass die Kunden oftmals darüber informiert sind.
Sind kostenfreie Tilgungen möglich?
Eine weitere wichtige Frage, anhand deren Beantwortung die Qualität des Angebotes sehr gut eingeschätzt werden kann ist, ob Sondertilgungen möglich sind und ob diese kostenfrei sind. Denn nicht wenige Kreditnehmer möchten den Kredit in Teilen oder auch komplett vorzeitig ablösen, was jedoch nur dann möglich ist, wenn Sondertilgungen zulässig sind. Sind diese dann auch noch kostenlos, handelt es sich in dieser Hinsicht schon einmal um ein gutes Kreditangebot.
Optimal wäre es zudem, wenn die beim Konsumentenkredit immer im Voraus in die Raten einberechneten Zinsen bei einer vorzeitigen Kreditrückzahlung zurück gerechnet werden, der Kunde also eine Zinsgutschrift erhält bzw. die zu viel voraus berechneten Zinsen von der Auflösungssumme subtrahiert werden.
Eine weitere Frage kann bezüglich der möglichen Laufzeit und der Höhe der Kreditrate gestellt werden. Je größer die Wahl der möglichen Laufzeit ist, desto flexibler und dadurch vorteilhafter ist das Angebot den Kunden.
Wieviel Zeit bleibt für eine gute Beratung
Denn auf Basis der Kreditsumme, der Laufzeit und des Zinssatzes ergibt sich die mögliche Höhe der Kreditrate. Kann der Kunde zum Beispiel nur zwischen wenigen Laufzeiten im kurz- und maximal mittelfristigen Bereich wählen könnte es sein, dass die Kreditrate für ihn zu hoch und somit zu einer nicht gewünschten finanziellen Belastung wird.
Es ist zudem zwar keine direkte Frage, aber ein gutes Kreditangebot zeichnet sich durchaus auch dadurch aus, dass sich der Berater beim Gespräch Zeit nimmt und nicht versucht, dem Kunden noch weitere Produkte „aufzuschwatzen“, die er womöglich gar nicht benötigt.
Bei wichtigen finanziellen Vertragsentscheidungen lohnt es sich, diese immer auch durch eine unabhängige Stelle überprüfen zu lassen, etwa durch Beratungsangebote bei Verbraucherzentralen und weiteren Verbänden. Nur so kann man möglichst sicher gehen, dass man am Ende nicht das Finanzprodukt kauft, welches der Bank oder dem Vermittler am meisten einbringt.