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Kfz-Versicherungsrechner: Nicht immer wird der günstigste Tarif gefunden

Die Kraftfahrzeugversicherung verursacht die größten Fixkosten beim Auto – im Gegensatz zur Kfz-Steuer hat der Halter darauf aber einen Einfluss.

Denn die Versicherungsgesellschaft lässt sich unter bestimmten Bedingungen Wechseln, mit neuen Tarifen kann gespart werden. Aber nicht immer lohnt der Aufwand auch. Der Markt an Kfz-Versicherungen in Deutschland ist unübersichtlich groß. Neben den bekannten Versicherungsgesellschaften sind über das Internet auch eine Reihe von Direktversicherern verfügbar.

Daten müssen nur einmal eingegeben werden

Besonderes Letztere werben mit günstigen Kosten, die ihre schlanke Verwaltungsstruktur und der Verzicht auf Filialen mit persönlicher Beratung ermöglichen soll. Außerdem sorgen dann noch innerhalb der Unternehmen verschiedene Tarife für Vielfalt, die den Endkunden schnell überfordern.

Eine Hilfe bei der Tarifwahl versprechen Versicherungsrechner im Internet: Die für die Versicherung relevanten Daten können ein einziges Mal eingegeben werden – danach sucht der Rechner den günstigsten Tarif. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es werden auch Versicherungen mitberücksichtigt, die der Versicherte gar nicht kennt – und bei der Recherche außen vorgelassen hätte. Außerdem müssen die persönlichen Daten nicht jedem Unternehmen zugänglich gemacht werden. Das spart nicht nur Arbeit, sondern verhindert auch einen möglichen Empfang von Spam-Mails.

In der Praxis haben solche Versicherungsrechner allerdings auch mit einigen Tücken zu kämpfen: Die vom Rechner kalkulierten Tarife müssen nicht aktuell sein, besondere Angebote werden schnell außen vor gelassen, unter Umständen ganze Versicherungsgesellschaften nicht berücksichtigt. Vor Abschluss des Vertrages sollte also in jedem Fall bei der Versicherungsgesellschaft überprüft werden, ob der Tarif noch aktuell ist. Ein weiteres mögliches Problem liegt in der komplexen Berechnung der Tarife begründet.

Zusatzangaben können die Prämie senken

Für die Höhe der Prämie sind in erster Linie die Schadensfreiheitsklasse des Versicherten und die Kaskoklasse des versicherten Fahrzeugs maßgeblich. Während sich der Schadenfreiheitsrabatt durch unfallfreies Fahren erreichen lässt, hat der Halter nur wenig Einfluss auf die Schadenshäufigkeit seines Fahrzeugs. Der Wohnort hat als drittes Kriterium auch einen wichtigen Einfluss. Daneben gibt es aber eine Reihe weiterer Angaben, die von den Versicherungen teilweise sehr unterschiedlich bewertet werden. Neben der Jahresfahrleistung zählen dazu beispielsweise auch der Stellplatz des Fahrzeugs oder das Alter des jüngsten Nutzers.

Einige Gesellschaften verlangen bei Fahrern, die jünger als 23 sind, einen kräftigen Aufschlag. Bei anderen Versicherungen liegt die Grenze erst bei 25. Ein Umstand, der schnell einen dreistelligen Jahresbetrag bei der Prämie ausmachen kann. Richtig kompliziert wird es, wenn die Versicherung Sonderleistungen bietet: So werben einige Versicherer mit einem Rabattschutz, der eine Erhöhung der Versicherungstarife auch nach einem selbst verschuldeten Unfall verhindern soll.

Außerdem werden in einigen Fällen Rabatte angeboten, die sich besonders an Neuwagenfahrer richten – weil diese mit ihrem teuren Fahrzeug meist besonders vorsichtig umgehen und selten in Unfälle verwickelt sind.

Nicht in jedem Fall das günstigste und passendste Angebot

Solche Besonderheiten können für den Versicherten schnell wichtig, aber von einem Tarifrechner kaum berücksichtigt werden. Dazu darf nicht unterschätzt werden, wie sehr sich die persönliche Verhandlung mit einem Versicherungsvertreter lohnen kann. Besonders, wenn ein Zweitwagen mitversichert wird oder gar mehrer Versicherungsverträge abgeschlossen werden sollen, können die Gesamtkosten deutlich geringer Ausfallen.

So bleibt am Ende die Feststellung, dass ein Versicherungswechsel sehr häufig lohnt. Wer auf persönliche Beratung verzichten kann, ist auch bei einem Direktversicherer gut aufgehoben – tatsächlich sind die Prämien hierbei meist besonders günstig. Beim Wechsel sollte allerdings beachtet werden, dass eine Kündigung meist nur zum 30.11. eines Jahres möglich ist. Außerhalb der Kündigungsfrist lässt sich die Versicherung in der Regel nur nach einem Unfall wechseln – oder wenn die Prämien erhöht werden.

Bei der Suche nach der günstigsten Kfz-Versicherung ist ein Rechner durchaus hilfreich, um sich einen Überblick zu verschaffen. Blind darauf verlassen sollte man sich aber nicht: Spezielle Rabatte und Angebote werden nicht in jedem Fall mit berücksichtigt.

In manchen Fällen kann man auch dadurch viel Geld sparen, indem man bei älteren Autos auf den recht teuren Vollkasko-Schutz verzichtet. Dieser Schritt sollte jedoch gut überlegt sein, denn er bedeutet im Zweifelsfall, dass der Wert, den das Fahrzeug noch hat, bei einem größeren Unfall aus eigener Tasche ersetzt werden muss.

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