Endlich hat man sein Haus fertig, wohnt vielleicht einige Zeit dort und fühlt sich angekommen und zu Hause.
Genau dann kommen manchmal die unvorhergesehenen und meist unangenehmen Fälle im Leben, wie ein Verlust des Arbeitsplatzes oder eine längere Krankheit. Die finanziellen Rücklagen sind entweder ohnehin bereits durch den Hausbau aufgezehrt oder aber schnell verbraucht. Die Rückzahlungen des Immobiliendarlehens drohen dann in Verzug zu geraten.
Mit der Kreditrate in Verzug
Die Banken und Bausparkassen haben bei Rückzahlungsverzug das Recht, jedes Immobiliendarlehen sofort zu kündigen. Das bedeutet, dass sofort die gesamte Restsumme des Darlehens plus Zinsen fällig wird. Diese kann natürlich in dieser Situation kein Hausbesitzer aufbringen.
Damit kann die Bank dann eine Zwangsversteigerung der Immobilie einleiten. Wenn eine Bank oder eine Bausparkasse eine Zwangsversteigerung beantragt, kommt ein Vermerk in das Grundbuch und der Besitzer der Immobilie kann selbst nicht mehr über das Haus verfügen und es also auch nicht zu Geld machen. Daher sollte man es auf keinen Fall zum Verzug der Zahlungen kommen lassen.
Beratung suchen vor einem Zahlungsverzug
Sowie auch nur die kleinste Verzögerung eintreten könnte, bei einer Rate des Immobilienkredits, sollte man sich beraten lassen. Wer noch nicht bei seiner Bank vorsprechen möchte, kann sich bei einer Schuldnerberatung oder einem unabhängigen Finanzberater Hilfe holen.
Handelt es sich um eine künftig wohl dauerhaft auftretende Situation, wird man jedoch letzten Endes nicht um einen Besuch bei der Bank herumkommen. Hier empfiehlt sich so früh wie möglich, das Gespräch zu suchen und möglichst einen erfahrenen Berater mitzunehmen. Die Bank hat in der Regel kein Interesse an einer Zwangsversteigerung und wird lieber mit dem bestehenden Besitzer einer Immobilie einen Kompromiss suchen
Familie und Freunde – nur eine kurzfristige Lösung
Bei jeder Zwangsversteigerung verlieren beiden Parteien, das sollte man als kleine Beruhigung im Hinterkopf behalten. Wenn die Bank dennoch das Hypothekendarlehen kündigt, wird dies automatisch auch bei der Schufa gemeldet. Danach ist also kaum noch ein Darlehen bei einer anderen Bank zu bekommen. Daher kann man nur immer wieder betonen, wie wichtig ein rechtzeitiges Einholen von Hilfe ist.
Sicher kann man sich, wenn es möglich ist, bei der Familie und Freunden Geld für die Rückzahlung des Darlehens leihen. Doch dies ist nur eine Lösung, wenn abzusehen ist, dass der finanzielle Engpass nur für ein oder zwei Monate bestehen wird. Sobald aber klar ist, und das ist bei Arbeitslosigkeit oder längerer Krankheit unbedingt der Fall, dass der Kredit für einen längeren Zeitraum nicht fristgerecht bedient werden kann, sollte man von dieser Form der Finanzkosmetik die Finger lassen.
Umschuldung des Darlehens
Letzten Endes muss schließlich auch dieses Geld zurückgezahlt werden und die familiären und freundschaftlichen Beziehungen würden erheblich darunter leiden. Sollte es zu dennoch zu einer Zwangsversteigerung kommen, würden diese Geldgeber im Normalfall nichts von ihrem Geld wiedersehen, da die Bank zuerst bedient wird.
Nur wenn bei der Zwangsversteigerung ein Überschuss entsteht, wird dem Hausbesitzer noch etwas zum Zurückzahlen bleiben. Doch Überschüsse bei Zwangsversteigerungen sind sehr selten. Die beste Methode ist meist, eine Umschuldung mit der Bank zu vereinbaren, in der die monatlichen Raten zumindest für einen gewissen Zeitraum reduziert werden.