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IFO-Index unerwartet gestiegen – was bedeutet dies für Verbraucher?

Im November 2012 ist der IFO-Index unerwartet gestiegen. Diese Tatsache, welche eine eindeutige Trendumkehr in der deutschen Wirtschaft erkennen lässt, kommt für viele Experten überraschend.

Was ist der IFO-Index?

Bei dem IFO-Index handelt es sich um einen wichtigen Geschäftsklimaindex, der seit dem Jahre 1972 monatlich erstellt wird. Verantwortlich dafür ist das IFO-Institut für Wirtschaftsforschung in München. Der IFO-Index gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, die Konjunktur.

Bei der Erstellung werden wichtige Antworten aus Fragebögen ausgewertet, die ausgewählten Unternehmen aus der Industrie, aus dem Bauhauptgewerbe sowie aus dem Groß- und Einzelhandel in regelmäßigen Abständen zugesendet werden. Aus den Rohdaten dieser Fragebögen erstellt das IFO-Institut eine Datenreihe zum Geschäftsklima, zur Geschäftsbeurteilung und zur Geschäftserwartung. Ein Indexwert von 100 entspricht dabei exakt dem Punktestand, welcher am 1. Januar 2005 vorgelegen hat. Der IFO-Index spiegelt immer die prozentuale Veränderung zum Vormonat wider, welche aus den Daten der Fragebögen gewonnen werden kann.

In den Fragebögen, die am Anfang eines Monats an die betreffenden Unternehmen verschickt werden, müssen sie insgesamt 20 Fragen zu ihrer gegenwärtigen Lage und zu den Erwartungen an ihre künftige Lage beantworten. Hierfür finden allerdings nur die nächsten 6 Monate Berücksichtigung. Die Unternehmen werden angehalten, die Fragebögen so schnell wie möglich, spätestens jedoch bis zur Mitte des Monats, zurückzusenden. Andernfalls bekommen sie vom IFO-Institut ein Erinnerungs- und Mahnungsschreiben.

Aus den Daten der Fragebögen werden verschiedene Saldenwerte über die gegenwärtige und die künftige Entwicklung gebildet, aus denen sich dann der IFO-Index zusammensetzt.

Was bedeutet ein steigender IFO-Index für die Verbraucher?

Auch wenn ein steigender IFO-Index durch zahlreiche und zum Teil ganz unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden kann, hat dies immer bestimmte Auswirkungen auf die Verbraucher. Im November 2012 lag der INFO-Index bei 101,4 Punkten und damit leicht über dem Wert, welcher am 1. Januar 2005 gemessen wurde. Diese Tatsache ist umso erstaunlicher, da aufgrund der anhaltenden Euro-Schuldenkrise und zahlreicher anderer wirtschaftlicher Probleme eher von einer allgemeinen Rezession in Deutschland ausgegangen worden ist.

Diese Annahme wurde noch verstärkt, weil der IFO-Index in den vergangengenen 6 Monaten kontinuierlich gesunken war. Durch den steigenden IFO-Index im November 2012 könnte durchaus von einer Trendwende gesprochen werden. Für den Verbraucher ist diese Tatsache insbesondere deshalb von großer Bedeutung, weil der steigende IFO-Index auch auf einen steigenden Konsum im Inland zurückzuführen ist. Ein weiterer Faktor, welcher ebenfalls eine wichtige Rolle gespielt hat, sind die gestiegenen Exportzahlen der einzelnen Unternehmen.

Konsumgüter-Entwicklung macht Hoffnung

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass eine allgemeine und länger andauernde Rezession in Deutschland – momentan zumindest – eher unwahrscheinlich scheint. Lediglich eine kleine Eintrübung der Konjunktur, welche allerdings nur vorübergehenden Charakter hatte, war im Spätsommer und im Herbst des Jahres 2012 sichtbar. Da der IFO-Index nicht nur die aktuelle Lage widerspiegelt, sondern auch entscheidende Aussagen über die zukünftige Entwicklung in Deutschland zulässt, kann mit Recht davon ausgegangen werden, dass sich das Konsumklima wider deutlich verbessern wird.

Nicht nur im Weihnachtsgeschäft, sondern auch in der Zeit danach, werden sich die Verbraucher weniger zurückhalten, als ursprünglich befürchtet und wieder verstärkt in kleinere oder größere Konsumgüter investieren. Dies ist eine ganz wesentliche Voraussetzung für ein gesundes wirtschaftliches Klima und damit auch für eine weitere Ankurbelung der Konjunktur.

Zwar spielen auch andere Faktoren für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland eine wichtige Rolle, ohne eine verstärkte Binnenlandsnachfrage wird es jedoch kaum gelingen, die Witschaft dauerhaft in Schwung zu bringen, einer Rezession vorzubeugen und ein kontinuierliches, wenn auch bescheidenes Wirtschaftswachstum in den nächsten Monaten und Jahren anzustreben.

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