Fast jedes Kreditinstitut im deutschsprachigen Raum bewirbt sein jeweiliges Girokonto mit einem mehr oder weniger aktuellen Testsiegel.
Beispielsweise sollen entsprechende Auszeichnung etwa der Stiftung Warentest, Finanztest, oder von weniger unabhängigen Untersuchungen diverser Wirtschaftsmagazine und Serviceinstitute zusätzliches Vertrauen bei den potenziellen Kunden wecken.
Doch nicht immer sind diese Siegel auch wirklich hilfreich bei der Entscheidungsfindung. Zum einen finden manche dieser Tests unter einem ganz bestimmten Blickwinkel statt, etwa wenn rein das Serviceangebot einer Bank als Bewertungskriterium herangezogen wird. Zum anderen weisen unterschiedlichste Auszeichnungen der Art „Bank oder Girokonto des Jahres“ – mit jeweils anderem Ergebnis wohlbemerkt – darauf hin, dass man nicht allen diesen Ergebnissen auch wirklich Vertrauen schenken darf.
Auf die tatsächlichen Fakten achten
Wichtig sind bei einem Girokonto-Vergleich hingegen immer noch die „harten“ Fakten, welche je nach persönlicher und finanzieller Situation überprüft und gegenübergestellt werden sollten. Hierzu gehören beispielsweise:
- Ist eine eventuelle kostenlose Kontoführung an bestimmte Bedingungen geknüpft
- Ist eine gratis EC- oder Bankkarte mit in dem Angebot enthalten
- Welche Jahresgebühren werden für eine Kreditkarte verlangt
- Wichtig: Wie hoch fällt der Dispositionszinssatz aus, wenn man doch einmal mit dem Konto ins Minus rutscht
- Werden eventuell Haben-Zinsen auf Geldbeträge des Girokontos oder der Kreditkarte gewährt, und wenn ja in welcher Höhe
- Falls eine Kreditkarte enthalten ist: Handelt es sich um eine „echte“ Kreditkarte oder um eine sogenannte Debit-Karte
und vieles weitere mehr. Helfen können in diesem Fall Onlinerechner zum Girokonto Vergleich, wie ihn zahlreiche Anbieter bereitstellen. Denn dort werden die oben genannten Faktoren meist gleich mit berücksichtigt oder angezeigt.
Wichtig ist es hierbei darauf zu achten, dass nicht nur bestimmte Kreditinstitute miteinander verglichen werden können, sondern eine möglichst breite Auswahl. Denn manche Vergleichsrechner enthalten nur jene Angebote, oder listen diese besonders prominent, bei denen sie am meisten Provision von den Banken erhalten. Insofern gilt es immer daran zu denken, dass auch Vergleichsportale ihre Einnahmen optimieren wollen.
Auch bei der Hausbank vor Ort nachfragen
Und: Oft lohnt sich zusätzlich der Vergleich mit lokalen Banken vor Ort, wie etwa den Sparkassen, Volksbanken oder der Spardabank, da einige dieser öffentlichen Banken bereits ebenfalls gebührenbefreite Kontomodelle für Jedermann bereitstellen, etwa wenn die Kontoführung hauptsächlich Online erfolgt.
Auch kann es in diesem Zusammenhang nie schaden, direkt bei der Stiftung Warentest oder sonstigen möglichst unabhängigen Instanzen nachzufragen, welches Girokonto dort für welchen Verbrauchertyp aktuell empfohlen wird.