Nicht erst wenn die Umsätze allmählich steigen, auch schon vorher ist es meist dringend anzuraten: Das separate Girokonto für Selbstständige, Freiberufler und sonstige Unternehmer.
Schließlich hat nicht nur das Finanzamt oder auch Ihr Steuerberater ein Interesse daran, dass geschäftliche Buchungen möglichst strikt von privaten Ein- und Ausgaben getrennt werden, auch für Sie selbst erhöht ein solches Konto die Transparenz deutlich.
Nur sehr selten kostenlos
Geschäfts-Girokonten sind – anders als im privaten Umfeld – nur sehr selten vollkommen entgeltfrei zu erhalten. Nur für Berufsgruppen wie etwa selbstständige Hausverwalter, Notare, Rechtsanwälte, Insolvenzverwalter, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und vereidigten Buchprüfer machen einige Banken eine Ausnahme.
Bei allen anderen Kreditinstituten wird in der Regel eine pauschale Monatssumme oder aber eine Gebühr je erfolgter Buchung (je Posten) fällig, die je nach Kontomodell bei etwa 10 Cent je belegloser Buchung liegt. Beleghafte Transaktionen können auch deutlich teurer sein.
Worauf ist bei einem Geschäftskonto – im Unterschied zu privaten Girokonten – nun insbesondere zu achten?
- EC- und Kreditkarte: Diese Karten sind oftmals nicht automatisch im Kontomodell enthalten, so dass selbst für die ansonsten übliche EC-Karte eine jährliche Gebühr fällig werden kann. Zumindest manche Kreditkarten sind zudem erheblich teurer als vergleichbare Privatmodelle, locken jedoch oft mit Zusatzangeboten wie eingeschlossenen Versicherungen oder Bonussystemen.
- Dispokredit: Ebenfalls ist die Einrichtung eines Überziehungsrahmens bei selbständigen Kunden je nach Geschäfts- bzw. Rechtsform nicht selbstverständlich. Hier sollten Sie vor Abschluss eines Kontos nach den entsprechenden Konditionen fragen.
- Kontoauszüge: In der Regel beinhalten die monatlichen Kontopauschalen den postalischen Versand der Auszüge im Monatsrhythmus, bei Bedarf auch öfters, dann jedoch nur gegen Extra Gebühren.
- Online Banking: Auch im geschäftlichen Bereich werden beleglose Transaktionen deutlich bevorzugt. Meistens existieren Schnittstellen zu speziellen Buchhaltungssystemen oder aber für einen direkten Zugriff Ihres Steuerberaters. Fragen Sie diesen gegebenenfalls, mit welchen Instituten er zusammenarbeitet.
Auch bei den rein geschäftlichen Konten lohnt sich der Vergleich der Leistungen einzelner Banken. Nicht nur auf die Kontoführungsgebühr selbst kommt es hierbei an, sondern auch auf zuvor genannte Sonderpunkte.
Gebühren sind manchmal Verhandlungssache
Diese sollten Sie bei einer Existenzgründung aber auch darüber hinaus stets beachten, denn der Wechsel der Firmenbank stellt sich in der Regel noch einmal deutlich komplizierter dar als der Wechsel der privaten Hausbank.
Sprechen Sie zudem mit Ihrem Girokonto-Berater des privaten Kontos. In einigen Fällen lässt sich bei Eröffnung eines parallelen Geschäftskontos über die Höhe der fällig werdenden Gebühren verhandeln.