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Erfahrungsbericht: Die Postbank Finanzberatung im Finanzcenter

Die Postbank lockt Neukunden teilweise mit verlockenden Startguthaben. Doch wie gut ist die Beratung, beim Girokonto aber auch bei komplexeren Finanzierungen? Wir wollten es wissen.

In einer Filiale in Berlin meldeten wir uns zu einem Beratungsgespräch zu diversen Themen an, unter anderem sollte dabei die Finanzierung eines Eigenheims besprochen werden, was wir dem dortigen Berater und Filialleiter zuvor auch angekündigt hatten.

Das Gespräch fand bereits vor einiger Zeit statt, spiegelt also nicht unbedingt den derzeitigen Stand wieder. Durchgeführt wurde es von unserer Seite aus durch einen gelernten Bankkaufmann und Finanzberater, der zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht mehr bei einem Kreditinstitut tätig war.

Gute allgemeine Beratung

Wir teilten dem Berater mit, an einem Bankwechsel von einer großen Filialbank in Deutschland hin zur Postbank interessiert zu sein. Das daraufhin folgende Gespräch war durchaus ausführlich, und deckte neben der normalen Kontoführung alle wesentlichen Punkte ab, kostenpflichtige Zusatzleistungen inklusive.

Angenehm war zudem, dass – wie ansonsten durchaus üblich – der Filialleiter nicht gleich provisionsträchtige Produkte wie Sparpläne zur Altersvorsorge, Riester-Verträge oder sonstiges anpries. Dennoch fragte er – was bei einem Bankwechsel auch Sinn macht – die persönliche Situation sowie die Ziele für die Zukunft ab.

Schwächen bei der Baufinanzierung

Deutlich weniger gut gefiel uns hingegen das im Anschluss folgende Beratungsgespräch bezüglich einer anstehenden Hausfinanzierung (Neubau, Einfamilienhaus). Dies war streckenweise durchaus schwammig und insgesamt weniger professionell gehalten. Weder wurde auf einzelne Fördermöglichkeiten eingegangen, noch auf die Risiken einer solchen Hypothek, beziehungsweise wie man diese möglichst minimieren kann. Auch dass kein Eigenkapital als Basis für die Finanzierung dienen konnte schien den Berater nur wenig zu stören. Hier hätte man sich durchaus mehr Aufklärung gewünscht.

Als dann im weiteren Verlauf konkrete Fragen zu den genannten Punkten gestellt wurden, so wirkten die Antworten nicht immer wirklich souverän. Man hatte das Gefühl, nicht unbedingt einem Experten für Baudarlehen gegenüber zu sitzen. So freundlich und kompetent der Berater in anderen Belangen auch wirkte, hier sollte man sich in einem solchen Fall besser an einen Mitarbeiter wenden, der sich auf das Gebiet der Immobilienfinanzierung spezialisiert hat.

Funktioniert der Allfinanz-Ansatz?

In diesem Zusammenhang hat zumindest in unserem Gespräch der Allfinanz-Ansatz – also ein Ansprechpartner für alle möglichen finanziellen Fragen – nicht zur vollen Zufriedenheit funktioniert. Unser Tipp: Bei komplexeren Fragestellungen sollte man vor einem Gespräch in einem der Postbank Finanzcenter darauf bestehen, einen für das jeweilige Thema absolut fachkundigen Bankberater zugewiesen zu bekommen. Dies gilt jedoch aus unserer Erfahrung heraus nicht nur für die Postbank, sondern für nahezu alle Kreditinstitute im deutschsprachigen Raum.

Im Zweifelsfall gilt eh: Bevor Sie eine Unterschrift über ein wichtiges und nachhaltig wirkendes Finanzprodukt leisten, holen Sie sich eine zweite Meinung eines möglichst unabhängigen Finanzberaters ein. Auch Dienstleister mit Honorarverträgen – die also nicht von Provisionen sondern (so weit es geht) rein von einer kostenpflichtigen Beratung leben – können hierfür eine gute Wahl darstellen.

6 Antworten auf „Erfahrungsbericht: Die Postbank Finanzberatung im Finanzcenter“

Hatte vor kurzem noch eine Finanzberatung bei der Postbank, weil ich ein neues Konto eröffnen wollte. Ganz ehrlich? Haltet euch lieber fern von der Postbank, so eine schlechte Beratung hatte ich lange nicht mehr.

Da bleibe ich doch lieber meiner Sparkasse treu 😉

Also, die Postbank würde für mich persönlich nicht in Frage kommen. Letzte Woche habe ich ein Paket bei uns in Aschaffenburg abgegeben und die Schlange war locker 20 Personen groß. Egal ob man als Bankkunde oder Postkunde da war. Würde mir persönlich zu lange dauern…

Grüße

@Chris
Mal ehrlich? Die Sparkasse ist genauso schlimm! Es gibt wohl kaum mehr eine Bank, bei der man dem Berater vertrauen kann. Das sind alles nur noch Verkäufer und als solche sollte man sie auch ansehen und alles nochmal in ruhe Prüfen!

Es ist doch wie immer . und in jeder anderen Branche auch abhängig von der beratenden Person. Schlimm ist nur, wenn unfähige oder provisionsabhängige Bankberater die Leute (vor allem ältere) übder den Tisch ziehen.

Mich konnte die Postbank auch nicht überzeugen: Girokonto, einfache Bankgeschäfte und Standardfragen alles kein Problem. Aber gibt es mal Aufgaben, die etwas Individualismus erfordern. Beginnt jeder zweite Satz des “ Beraters“ (Sofern man überhaupt einen Ansprechpartner findet) mit „kann ich nicht…“ oder „darf ich nicht“.

Ich bin seit dem ich 16 bin bei der Sparkasse und habe nie an einen Wechsel gedacht. Ich werde auch die nächsten Jahre weiterhin da bleiben.

Ich habe als Geschäftskunde einen persönlichen Ansprechpartner und kann mich jederzeit an den wenden. Zudem lassen die mich in Ruhe, ist mir verdammt wichtig!

Sparkassen gibt es an jeder Ecke, man kann sich an vielen Automaten einfach bedienen.

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