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Dispositionskredite meist viel zu teuer – Umschuldung oder Schuldenfalle droht

Egal ob es der Umzug in eine neue Wohnung, die notwendige Autoreparatur oder der wohlverdiente Urlaub ist. Viele Verbraucher nutzen für notwendige Anschaffungen oder zur Erfüllung von lange gehegten Wünschen den eingeräumten Dispokredit.

Oftmals wird dabei jedoch nicht auf die dabei entstehenden Kosten geachtet. Wird der Dispositionskredit nicht zügig zurückgezahlt, dann droht schnell die Schuldenfalle. Im Zweifel muss der Dispo durch eine Umschuldung getilgt werden.

Dispositionskredite sind zumeist teuer

Auch wenn auf dem Konto kein Guthaben mehr vorhanden ist, erhalten Kunden dennoch Geld von ihrer Bank. Denn viele Institute räumen für ihre Kunden großzügig einen Dispositionskredit ein. Die Höhe richtet sich dabei nach dem monatlichen Einkommen und liegt in der Regel zwischen 2 und 3 Monatsgehältern.

Dispokredite bieten die Möglichkeit flexibel zu bleiben, sollten jedoch nicht über einen längeren Zeitraum in Anspruch genommen werden rät auch Andrea Heyer von der Verbraucherzentrale Sachsen. Der große Vorteil liegt dabei in der einfachen Handhabung. So muss nicht erst ein Kreditantrag gestellt werden, sondern das Geld ist direkt verfügbar.

Doch gerade hierin liegt auch eine gewisse Gefahr. Denn die Zinsen, die für einen Dispokredit erhoben werden sind nicht unerheblich, wodurch Dispokredite im Vergleich zu einem Ratenkredit deutlich teurer sind.

Kontostand im Auge behalten

Um zu verhindern, dass der Dispokredit zur Schuldenfalle wird, empfiehlt es sich, den Kontostand genau im Auge zu behalten. Verbraucher, die mit ihrem Konto mehrere Monate hintereinander im Minus sind, sollten in jedem Falle ihr Ausgabeverhalten überprüfen. Für den Fall, dass die monatlichen Belastungen über den Einnahmen liegen, droht schnell eine Überschuldung. Ein erster Schritt kann darin liegen, die monatlichen Kosten zu senken.

Oftmals hilft schon der Wechsel zu einer günstigeren Versicherung oder einem anderen Stromanbieter dabei die Kosten zu senken. Lässt sich der Dispo nicht mehr zurückführen, dann empfiehlt sich in den meisten Fällen eine Umschuldung. Denn Ratenkredite sind wesentlich günstiger. Allerdings treten die Banken nicht von sich aus an den Kunden heran, sodass dieser sich selbst nach einer entsprechenden Möglichkeit erkundigen muss.

Sind die monatlichen Kosten auf Dauer zu hoch, sollte zudem rechtzeitig eine unabhängige Schuldnerberatung aufgesucht werden. Es droht sonst unter Umständen der Verlust der Wohnung, wenn irgendwann auch die Miete nicht mehr bezahlt werden kann.

Deutsche Banken bei Dispozinsen Spitze

Für die europäischen Banken bietet die Finanzkrise durchaus die Möglichkeit auf attraktive Einnahmen. So leihen die Banken sich zu günstigen Konditionen Geld bei der Europäischen Zentralbank und verleihen dieses dann teuer an ihre Kunden weiter. Die Dispozinsen in Deutschland gehören zu den höchsten in ganz Europa. Verbraucherschützer nutzen bereits seit längerer Zeit das Wort Wucher, wenn es um die Zinsen geht, welche hierzulande für einen Dispositionskredit verlangt werden.

Zwar waren es 2008 noch durchschnittlich über 12 Prozent, jedoch ist der Leitzins der EZB seither gesunken. Dagegen fiel die Zinssenkung bei den Dispositionskrediten sehr moderat aus. Höhere Zinssätze wurden nur in den Krisenländern Irland, Portugal und Griechenland verlangt. Dagegen lagen die durchschnittlichen Dispozinsen in den Niederlanden deutlich niedriger, auch in manchen anderen europäischen Ländern.

Gesetzliche Regelungen nicht in Sicht

Damals hatte das Verbraucherministerium bekannt gegeben, die erhobenen Zinsen für Dispositionskredite zu prüfen. Nach Ansicht der ehemaligen Verbraucherschutzministerin Aigner sei es völlig unverhältnismäßig, dass die Banken sich über die EZB billiges Geld beschaffen und im Gegenzug ihre Kunden so stark zur Kasse bitten.

Nach Ansicht der Verbraucherzentralen sollte es per Gesetz festgelegte Obergrenzen für die Höhe der Dispozinsen geben. Allerdings hat die Bundesregierung diesen Forderungen bisher eine klare Absage erteilt. Verbrauchern bleibt somit auch zukünftig nur die Möglichkeit die Konditionen zu vergleichen und eine längerfristige Nutzung des Dispos zu vermeiden.

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