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Was ist das Kurs Gewinn Verhältnis (KGV) bei Aktien, und warum ist es so wichtig?

Das Kurs Gewinn Verhältnis (KGV) ist ein sehr wichtiges, wenn auch nicht das einzige Kriterium zur Beurteilung von Aktien.

Allein die Tatsache, dass eine Aktie sehr preiswert ist, sagt noch nichts darüber aus, ob sie günstig oder überteuert ist. Deshalb muss die Analyse tiefer gehen und den Kurs einer Aktie in das Verhältnis zum Gewinn eines Unternehmens setzen. Hier könnte sowohl der Gewinn des Vorjahres als auch der erwartete Gewinn des laufenden Geschäftsjahres herangezogen werden. In den allermeisten Fällen werden sich die Analysten für die letztgenannte Variante entscheiden.

Ein KGV unter 10 gilt als günstig

Um den Gewinn pro Aktie ermitteln zu können, muss der Gewinn eines Unternehmens durch die Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien dividiert werden. Ist dies geschehen, wird der aktuelle Börsenkurs durch den Gewinn pro Aktie geteilt. Das Ergebnis dieser Rechnung ist das KGV. Diese Kennzahl gibt an, wie lange es theoretisch dauert, bis das Unternehmen den Wert seiner Aktien erwirtschaftet hat.

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„Aktien für Anfänger“ – gibt es solche überhaupt?

Wer sich für Aktien interessiert, bislang aber noch keine Erfahrungen sammeln konnte, kann sich im Internet kundig machen. Für das Selbststudium bieten einige Portale Grundwissen über die Funktionsweise von Börsen an.

Auch betriebswirtschaftliches Wissen über die Arten von Aktien kommt nicht zu kurz. Ist ein Interessent bis zu den Vor- und Nachteilen von Aktien vorgedrungen, stellt er schnell fest, dass es Aktien für Anfänger nicht gibt. Entscheidend ist vielmehr das eigene Sicherheitsbedürfnis oder auch die Risikoneigung.

Um die persönlichen Neigungen und Wünsche überhaupt ermitteln zu können, erscheint für einen Anfänger folgendes Lernvorgehen sinnvoll: Im ersten Schritt Basiswissen über Börse und Aktien, sodann wesentliche Kennzahlen zur Aktienanalyse, schließlich Kosten und Steuern im Zusammenhang mit Aktienkäufen und -verkäufen.

Funktionsweise von Börsen und Aktien

Schon seit Menschengedenken gibt es Börsen als Marktplätze für sogenannte vertretbare Sachen. Zu diesen austauschbaren Sachen oder verbrieften Werten gehören auch Aktien. Die Preise werden laufend durch Angebot und Nachfrage festgelegt.

Hat sich ein Anfänger mit den Grundprinzipien des Börsenhandels vertraut gemacht, sollte er die wesentlichen Gesichtspunkte im Zusammenhang mit Aktien als Anlage erlernen. Dazu gehört auch das Wissen über die Vor- und Nachteile von Aktien im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten.

Wichtige Beurteilungsmaßstäbe für Aktien

Das Grundwissen zur Beurteilung von Aktien bezieht sich für Laien im Wesentlichen auf zwei Kennziffern: Kurs-Gewinn-Verhältnis und Dividendenrendite. Beide Kennzahlen sind im langjährigen Zeitvergleich und im Vergleich von Unternehmen aus derselben Branche aufschlussreich.

Der Anfänger lernt als Faustregel, dass sich ein Aktienkauf um so eher lohnt, je niedriger diese Werte im historischen Vergleich sind. Spätestens in diesem Lernstadium wird er feststellen, welche Aspekte ihm besonders am Herzen liegen: Sicherheit, Rentabilität oder Verfügbarkeit der Anlagebeträge. Nun geraten Kosten und Steuern ins Blickfeld des potenziellen Anlegers.

Kosten und Steuern

Zu dem notwendigen Wissen über Aktien gehört zwangsläufig auch das Thema Kosten und Steuern. Gerade auf dem Gebiet der Gebühren lassen sich erhebliche Kosten einsparen, wenn man sich der Mühe einer Recherche im Internet unterzieht. Denn die Gebühren für Kaufaufträge, auch Orders genannt, variieren unter den Händlern bzw. Banken.

Gewinne aus Aktienverkäufen sind als Einnahmen aus Kapitalvermögen zu versteuern, Verluste können im Rahmen der Einkommensteuererklärung auf das nächste Jahr vorgetragen werden, wenn sie nicht im laufenden Jahr mit Gewinnen verrechnet werden können.

Fazit: Zwar gibt es keine Aktien für Anfänger, wohl aber ein Wissen um die Grundzusammenhänge. Anfänger sollten sich nach dem Erwerb eines solchen Basiswissens zunächst nur auf Käufe von Aktien einlassen, deren Unternehmen als Standardwerte im Deutschen Aktienindex DAX geführt werden. Anders formuliert: Aktien von jungen, nicht im DAX gelisteten Unternehmen sind spekulativ und deshalb sicherlich keine Aktien für Anfänger.

So oder so sollte man nur das Geld investieren, das man nicht kurz- oder mittelfristig benötigt. Und in Extremfällen bzw. bei riskanten Aktien ist ein Totalausfall durchaus möglich.

Hinweis: Aktien, Fonds und ähnliche Anlageformen unterliegen Kursschwankungen. Die frühere Wertentwicklung ist hierbei kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung. Die Beschreibung von Wertpapieren auf unserem Portal stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Alle genannten Angaben ohne Gewähr.

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Wie funktioniert ein Aktienfond?

Die Geldanlage in Aktienfonds erfreut sich auch in Krisenzeiten großer Nachfrage. Dies hat verschiedene Gründe..

In erster Linie dürfte dabei eine Rolle spielen, dass das Risiko bei einer Investition in einen oder mehrere Aktienfonds in der Regel geringer als bei einem direkten Investment in einzelne Aktien ist. Außerdem ist es auch für Kleinanleger unter Umständen möglich, schon mit geringen monatlichen Sparbeträgen innerhalb von wenigen Jahren ein kleines finanzielles Polster aufzubauen.

Trotzdem sollte man sich bewusst sein, dass man in Aktien investiert, und bei fallenden Kursen das eingezahlte Geld zumindest zeitweise deutlich weniger wert sein kann. Wer sein Geld unbedingt zu einem bestimmten Stichtag X wieder benötigt, oder nur kurzfristig anlegen will, ist mit anderen Anlageformen besser beraten.

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Welcher Aktienfond: Sollte ich Herausgeber großer deutscher Banken bevorzugen?

In Zeiten stark schwankender Aktienkurse fragen sich Anleger und Interessenten besorgt, welche Aktienfonds sie bevorzugen sollen: Eher die Fonds der bekannten großen Anbieter oder die von weniger bekannten kleinen Fondsgesellschaften.

Über die Klärung des Begriffs Aktienfonds gelangt man zu den Vor- und Nachteilen der Fondsherausgeber unterschiedlicher Größe.

Begriffsbestimmung und Ausprägung von Aktienfonds

Unter einem Aktienfonds versteht man eine Kapitalsammelstelle, die das ihr zur Verfügung stehende Geldvermögen hauptsächlich in Aktien, also in Anteilen an Unternehmen, anlegt.

Im Wesentlichen unterscheidet man regionale Aktienfonds und auf Wirtschaftssektoren spezialisierte Fonds, sogenannte Branchenfonds. Ein weiteres Unterscheidungskriterium ist die Unterteilung nach geschlossenen und offenen Fonds.

Geschlossene Aktienfonds stehen nur für einen bestimmten Zeitraum zum Kauf bereit und werden dann langfristig für An- und Verkäufe von Anteilen geschlossen. Anteilseigner sind in diesen Fällen oftmals Mitunternehmer, etwa als Kommanditisten. Demgegenüber sind die Anteile an offenen Aktienfonds börsentäglich handelbar. Der Anteilseigner ist nicht Mitunternehmer.

Große und kleine Fondsgesellschaften

Die großen Anbieter von Aktienfonds bieten eine umfangreiche Palette an Regionalfonds und Branchenfonds. Von der Beratung über individuelle Lösungen auf Kundenwunsch bis zur persönlichen Vermögensverwaltung reicht das Leistungsspektrum.

Im Rahmen von langfristig angelegten Altersvorsorgekonzepten ist auch das aktive Management zunehmend von Bedeutung, indem während der Laufzeit von Einmalanlagen oder Sparplänen Aktien oder Fonds immer wieder von professionellen Fondsmanagern umgeschichtet werden, je nach Risikoneigung der Anleger. So ist es beispielsweise üblich, zur Vorsorge im Alter dienende Einzahlungspläne von chancenreichen Fonds oder Aktien zu Beginn der Anlage nach und nach in sicherheitsorientierte Fonds gegen Ende der Sparphase umzuschichten.

Dieses Bündel an Leistungen können und wollen die kleineren Herausgeber von Aktienfonds nicht bieten. Sie haben sich in der Regel auf Nischen spezialisiert, etwa auf unterbewertete Aktien oder ethische Fonds, wie zum Beispiel der Scharia konforme Aktien oder Ökofonds. Die kleineren Anbieter legen bewusst keinen Wert auf eine große Fondspalette.

Vor- und Nachteile der unterschiedlich großen und bekannten Fondsanbieter

Die großen und bekannten Herausgeber von Aktienfonds, die man täglich in den Medien als Gesellschaften von großen Bank- und Versicherungsgesellschaften oder Verbundpartner der Sparkassenorganisation und des genossenschaftlich organisierten Bankensektors werbend präsent sieht, verfügen über riesige Stabsabteilungen, die den einzelnen Fondsmanagern zuarbeiten.

Sie bieten für jeden Anlegertyp passende Fonds. Nachteilig wirkt sich vor allem in stark volatilen Zeiten, also Zeiten mit heftigen Aktienkursschwankungen, die häufig zeitaufwendige Einhaltung von Hierarchiestufen aus. In solchen Phasen sind kleine Anbieter oftmals schneller und flexibler. In diesem Zusammenhang zeigt sich, dass sie auch kreativer sind oder sein dürfen als die Manager in großen Fondsgesellschaften.

Dafür ist die Anlage bei kleinen Gesellschaften erfahrungsgemäß riskanter, während es sich die Fondsmanager der großen Anbieter nicht erlauben können, allzu spekulative Engagements einzugehen.

Risiko versus Chance

Resümee: Kleinanleger sind bei den großen Fondsanbietern gut aufgehoben. Wer sich allerdings besonders für bestimmte Spezialfonds interessiert, wie etwa Fonds, die nur in Unternehmen investieren, die sich dem Umweltschutz verpflichtet sehen, können nach eingehender Recherche und Beratung auch bei kleineren Anbietern fündig werden.

In jedem Fall sollten Laien aber von geschlossenen Aktienfonds Abstand nehmen, gleichgültig ob von großen oder kleinen Gesellschaften herausgegeben.

Hinweis: Aktien, Fonds und ähnliche Anlageformen unterliegen Kursschwankungen. Die frühere Wertentwicklung ist hierbei kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung. Die Beschreibung von Wertpapieren und Fonds auf unserem Portal stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar.

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Vorsorge für Kinder: Muss das sein?

Viele Eltern wähnen ihre Kleinsten durch die gesetzlichen Regelungen bei Unfall, Krankheit und Pflegebedürftigkeit bestens abgesichert. Dass dies ein Trugschluss ist, zeigen die seit Jahrzehnten beständigen Leistungskürzungen der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherungen bei Kindern.

Unabhängige Organisationen, wie der Bund der Versicherten und die Stiftung Warentest, empfehlen das 2-Stufen-Modell. Was verbirgt sich dahinter? Wie sieht ein konkretes Beitragsbeispiel für eine optimale Kindervorsorge aus?

Das 2-Stufen-Modell

Die erste Stufe soll einen ausreichenden Schutz der Kinder für den Fall des Todes oder der dauerhaften Berufsunfähigkeit des Haupternährers sicherstellen. In der zweiten Stufe geht es um die aktive Gestaltung der Kindervorsorge.

Während die Risikolebensversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung regelmäßig Gegenstand von Fachartikeln und Vergleichen sind, erscheint die aktive Kindervorsorge mit ihren vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten vergleichsweise stiefmütterlich behandelt. Deshalb soll die Stufe 2 hier im Vordergrund stehen.

Wichtige Bausteine einer Kindervorsorge

Für Kinder ist in der Regel eine Unfallversicherung sinnvoll, da die gesetzliche Versicherung nur bei Unfällen im Kindergarten oder in der Schule bzw. anlässlich so genannter Wegeunfälle von und zu diesen Institutionen leistet. Die meisten Unfälle von Kindern und Jugendlichen geschehen jedoch in der Freizeit.

Für den Fall der Pflegebedürftigkeit des Kindes ist separat, also nicht nur auf die Ursache Unfall abgestellt, eine Rente ratsam. Eine Rente sollte auch bei Tod des versicherten Haupternährers zahlbar sein. Ob eine zusätzliche private Krankenversicherung und ein Zahnzusatztarif für Kinder gewählt werden, ist eine Frage des Geldbeutels. Jedenfalls sind derartige Optionen mit Blick auf die oft günstigen Einstiegstarife überlegenswert.

Beitragsbeispiel

Ein 30jähriger Vater schließt für seine vierjährige Tochter eine kombinierte Kindervorsorge-Versicherung ab. Die Unfallversicherung sieht eine Invaliditätssumme von 75.000 Euro mit einer Invaliditätsleistung bis zu 500 % vor. Bei Eintritt der Pflegebedürftigkeit vor dem 18. Lebensjahr des Kindes wird in dem fiktiven Beispiel etwa eine monatliche Rente von 600 Euro gezahlt, garantiert bis zum 79. Lebensjahr. Während der Pflegerentenzahlungen und bei Tod des versicherten Versorgers ist der Versicherungsnehmer von der Beitragszahlungspflicht befreit.

Der Vater wählt außerdem eine Altersvorsorgeoption, die einen flexiblen Leistungszeitpunkt vom 55. bis zum 72. Lebensjahr des Kindes vorsieht. Hintergrund: Das Kind kann bei dem günstigen Einstiegsalter von vier Jahren mit relativ niedrigen Beiträgen schon einen ersten Schritt in Richtung Altersvorsorge machen und später diesen Baustein steuerlich vorteilhaft selbst übernehmen. In diesem Beispiel soll ab dem 67. Lebensjahr des Kindes eine monatliche Rente von 310 Euro oder ein einmaliges Kapital von 74.000 Euro gezahlt werden.

Ebenfalls angesichts des preiswerten Einstiegs schließt der Versicherungsnehmer eine umfangreiche Krankenzusatzversicherung mit Zahnersatz für seine Tochter ab. Für eine derartige Fonds-basierte Kindervorsorge zahlt der Vater bei einer großen Versicherungsgesellschaft nach dem Unisex-Tarif einen monatlichen Beitrag von derzeit ab insgesamt ca. 45 Euro. Wichtig: All diese Beispiele müssen je nach aktueller Situation noch einmal neu durchgerechten werden, da sich bei den Versicherungen fortlaufend Parameter anpassen.

Nützliche Hinweise

Mit Blick auf die Inflationsgefahren sollte man einen Zuwachs von Leistung und Prämie vereinbaren, orientiert am jährlichen Höchstbeitrag zur Deutschen Rentenversicherung. Die Abwahl der Dynamik ist in der Regel jederzeit möglich.

Entscheidet man sich für eine Fonds-gebundene Versicherung, sollte für finanziell prekäre Situationen die Möglichkeit von Entnahmen und/oder Beitragszahlungen aus dem Fondswert bestehen. Für die Versicherungsbausteine Unfall, Altersvorsorge und Kinderpflegerente ist auf die Beitragsbefreiung bei Tod des versicherten Haupternährers zu achten.

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Bedeutung der Landwirtschaft für die deutsche Wirtschaft

Der Agrarsektor ist seit geraumer Zeit in der öffentlichen Diskussion: Hungersnöte in weiten Teilen der Welt, steigende Nahrungsmittelpreise, Nutzungskampf mit Bioenergie und Spekulation mit Rohstoffen sind die Hauptstichwörter.

Welche Rolle spielt der Agrarsektor für die deutsche Wirtschaft? Womit müssen Verbraucher und Privatanleger rechnen? Um die Bedeutung der Land- und Ernährungswirtschaft angemessen einordnen zu können, kommt man um einige statistische Zahlen nicht herum.

Agrarsektor in Deutschland

Auf den ersten Blick scheint die Landwirtschaft in Deutschland nur noch eine untergeordnete Rolle zu spielen: Der Anteil der Landwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt seit Jahren etwa 1 Prozent. Rechnet man jedoch zu der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei auch die vor- und nachgelagerten Produktions- und Vertriebsbereiche hinzu, so ergibt sich ein anderes Bild.