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Ratgeber zu Onlinekrediten: Vorsicht vor unlauteren Angeboten

Es kann jeden treffen. Fernseher oder Waschmaschine gehen kaputt und wollen ersetzt werden aber das nötige Kleingeld ist nicht da. Oder eine neue Couchgarnitur ist wünschenswert, aber zu teuer.

Wer nicht sparen will oder kann, hat die Möglichkeit, einen Ratenkredit abzuschließen. Dies geht zum Einen bei der niedergelassenen Bank oder Sparkasse, aber viel praktischer ist es im Internet. Hier sollten einige Onlinekredite verglichen werden ehe es um die genaue Auswahl geht.

Welche Parameter sollten beachtet werden?

Zum einen geht es um die gewünschte Kreditsumme. Manche Anbieter gewähren Kredite nur bei höheren Summen, andere nur bei geringen Summen. Wichtig ist zum Beispiel die Höhe der Rate. Nicht immer kann diese selbst bestimmt werden. Die Tilgung muss zu den persönlichen Verhältnissen passen und darf nicht zu hoch sein. Wer hohe Raten zahlt, hat oft nicht mehr genug Geld für andere Ausgaben im Alltag.

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Was tun bei Überschuldung

Immer mehr Menschen in Deutschland sind überschuldet. Dies heißt dann ganz konkret, dass sie nicht mehr in der Lage sind, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, ohne dabei mehr auszugeben als einzunehmen.

Die Ursachen können sehr vielfältig sein und von Arbeitslosigkeit über Scheidungen bis hin zu längeren Krankheiten reichen. Oft ist es aber einfach nur Unkenntnis oder Leichtsinnigkeit. So ist es heute fast schon normal geworden, bestimmte Konsumgüter oder sogar den Jahresurlaub über einen Kredit zu finanzieren.

Sollten sich später die Einnahmen aus irgendeinem Grunde verringern oder neue Verpflichtungen hinzukommen, entstehen nicht selten ernsthafte Probleme, die bis hin zur Kündigung des Kredites reichen können. Spätestens dann, wenn bereits Mahn- oder Vollstreckungsbescheide eingegangen sind, ist dringender Handlungsbedarf geboten.

Klarheit verschaffen

Am Anfang einer jeden Schuldenregulierung sollte immer eine gründliche Bestandsaufnahme stehen. Dabei wäre vor allem die Frage zu klären, wie hoch die Gesamtschulden sind und wie sich diese Schulden auf die einzelnen Gläubiger verteilen. Außerdem sollte immer sehr genau geprüft werden, ob die einzelnen Forderungen korrekt sind oder ob sie zu Unrecht bestehen.

Auf keinem Fall sollte der Schuldner den Kopf in den Sand stecken und die Schreiben seiner Gläubiger einfach ignorieren. Sonst könnte es sehr leicht passieren, dass die Gläubiger zu weiteren Maßnahmen greifen und eine Sach- oder Kontopfändung einleiten. Dies führt dann nicht nur zu weiteren Kosten, sondern auch zu erheblichen Problemen im Alltag.

Ist das Konto gepfändet, kann weder Bargeld abgehoben, noch irgendeine Überweisung getätigt werden. Die einzig gangbare Lösung in diesem Falle wäre es, bei der kontoführenden Bank oder Sparkasse ein sogenanntes P-Konto (Pfändungsschutzkonto) zu beantragen. Wer solch ein Konto besitzt, könnte über alle Geldbeträge, die nicht die gesetzlich festgelegte Pfändungsgrenze überschreiten, frei verfügen.

Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen

Eine wirksame Schuldenregulierung wird nur dann möglich sein, wenn die monatlichen Einnahmen höher sind als die Ausgaben. Aus diesem Grunde sollten alle regelmäßig oder unregelmäßig wiederkehrenden Einnahmen den Ausgaben gegenübergestellt werden. Dabei sollte auch geprüft werden, ob alle staatlichen Unterstützungsleistungen ausgeschöpft sind oder ob hier noch zusätzlicher Handlungsbedarf besteht.

Viele Menschen, die nur geringe Einkünfte erzielen, wissen zum Beispiel nicht, dass ihnen unter bestimmten Umständen auch ergänzendes ALG II zustehen würde. Diese Soziallleistung kann auch von Selbstständigen, Freiberuflern oder Arbeitnehmern beantragt werden und ist keinesfalls an die Arbeitslosigkeit gebunden.

Offen mit den Gläubigern reden

Viele Schuldner machen den Fehler, dass sie die Schreiben ihrer Gläubiger einfach ignorieren. Dies verschlimmert ihre Situation noch weiter. Aus diesem Grunde sollte immer das Gespräch mit den Gläubigern gesucht und eine einvernehmliche Lösung über die Schuldenregulierung angestrebt werden. Wer sich nicht in der Lage sieht, diese Aufgabe allein zu bewältigen, sollte sich nicht davor scheuen, die Hilfe einer Schuldnerberatung in Anspruch zu nehmen.

Seriöse Schuldnerberatung ist immer kostenlos und wird nicht nur von staatlichen oder kirchlichen Wohlfahrtsorganisationen, sondern auch vom Sozialamt angeboten. Der einzige Nachteil dabei ist, dass die Wartezeiten eventuell sehr lang sind. Deshalb wäre es immer ratsam, sich möglichst frühzeitig an eine Schuldnerberatung zu wenden und nicht so lange zu warten, bis der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht.

Haushaltsbuch führen

Die Schuldnerberatung wird ihre Kunden auch dabei unterstützen, eine zeitlang ein Haushaltsbuch zu führen und dort alle Einnahmen und Ausgaben zu notieren. Nur dann, wenn in diesem Bereich Klarheit herrscht, lassen sich bestimmte Einsparpotenziale aufzeigen. So könnte zum Beispiel der Strom- oder Telefonanbieter gewechselt oder eine günstigere Wohnung gesucht werden.

Darüber hinaus wäre es auch sehr wichtig, genau zu prüfen, ob es eventuell möglich wäre, die monatlichen Einnahmen zu erhöhen. Vielleicht könnte die bisherige berufliche Tätigkeit ausgeweitet oder eine Nebenbeschäftigung aufgenommen werden. All dies könnte entscheidend dazu beitragen, die Schulden schnell und wirkungsvoll abzubauen.

Privat- oder Regelinsolvenz

Besteht keine realistische Chanc auf eine Schuldentilgung aus eigener Kraft, bleibt oft nur der Weg in die Privatinsolvenz. Ehemalige beziehungsweise noch aktive Selbstständige müssten das Regelinsolvenzverfahren in Anspruch nehmen. Nach einer sechsjährigen Wohnverhaltensphase hätten redliche Schuldner die Chance, ihre restlichen Schulden erlassen zu bekommen und finanziell noch einmal von vorn zu beginnen

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Haus oder Wohnung kaufen: Vollfinanzierung lohnt nicht immer

Aufgrund der steigenden Mieten und Nebenkosten wächst in immer mehr Menschen der Wunsch in die eigenen vier Wände einzuziehen.

Dabei kommt es gerade bei jüngeren Familien vor, dass kein ausreichendes Eigenkapital zur Verfügung steht. Dann klingen die Angebote verschiedener Banken und Versicherungen nach einer Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital durchaus verlockend.

Da sich die Zinsen für Immobilienkredite derzeit auf einem niedrigen Niveau befinden gibt es teilweise Anbieter, die mit einer Finanzierung auch ohne Eigenkapital werben, zumindest für Zielgruppen mit sehr guter Bonität wie etwa Beamte. Ob sich diese jedoch auch tatsächlich lohnt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Dies hängt von vielen Faktoren ab.

Möglichkeiten und Nachteile einer Vollfinanzierung

Eine Vollfinanzierung bietet die Möglichkeit sich relativ kurzfristig den Traum von der eigenen Immobilie zu erfüllen. Dabei wird häufig mit den aktuell günstigen Zinsen argumentiert. Durch eine Finanzierung zum jetzigen Zeitpunkt kann man sich die aktuell günstigen Zinsen sichern, anstatt noch jahrelang Eigenkapital anzusparen und die Finanzierung zu einem späteren Zeitpunkt mit schlechteren Konditionen abzuschließen.

Was auf den ersten Blick plausibel klingt, ist jedoch auch mit einigen Nachteilen verbunden. So ist der benötigte Darlehensbetrag bei einer Vollfinanzierung wesentlich höher, was zu einer wesentlich höheren monatlichen Belastung führt. Und im schlimmsten Fall, wenn sich die Zinsen in der Zukunft erhöhen, kann dies bis zur Überschuldung und dem Verlust der Immobilie führen.

Zudem verlangen die Anbieter bei Vollfinanzierungen höhere Zinssätze als bei vorhandenem Eigenkapital. Bei einer regulären Immobilienfinanzierung liegt die Beleihungsgrenze in der Regel zwischen 60 und 80 Prozent. Da bei fehlendem Eigenkapital ein höheres Ausfallrisiko besteht, berechnen die Anbieter entsprechende Aufschläge. Die hohe monatliche Belastung muss dann alleine aus dem monatlichen Einkommen bestritten werden – ein zusätzliches Risiko für die Überschuldung.

Vollfinanzierung über einen Bausparvertrag

Eine weitere Möglichkeit ohne Eigenkapital zur eigenen Immobilie zu kommen sind sogenannte Bausparsofortkredite (teils auch Bausparsofortdarlehen oder Sofortkredit mit Bausparvertrag genannt). Hierbei wird von Bausparkassen die Darlehenssumme ohne vorige Ansparphase ausbezahlt. Im Anschluss werden die zu zahlenden Zinsen zusammen mit einem Sparanteil auf einen kombiniert abzuschließenden Bausparvertrag eingezahlt.

Ist der Bausparvertrag tilgungsreif, wird das Guthaben als Tilgungsleistung herangezogen, da bisher noch keinerlei Tilgungen erfolgt sind. Hierin liegt meist auch der Nachteil dieser Finanzierung. Aufgrund der lange Zeit fehlenden Tilgungen fallen die monatlichen Zinszahlungen sehr hoch aus. Aufgrund der zusätzlich zu zahlenden Einzahlungen auf den Sparvertrag steigt auch die monatliche Belastung entsprechend stark an.

Finanzierung über eine Kapitallebensversicherung

In manchen Fällen wird eine Vollfinanzierung auch mittels einer Kapitallebensversicherung angeboten. Hierbei werden an die Bank lediglich die monatlichen Zinsen bezahlt. Zeitgleich werden die Beiträge in eine entsprechende Lebensversicherung einbezahlt. Nach Ende der Laufzeit kann dann der Kredit durch die Ablaufleistung sowie die Überschussanteile komplett getilgt werden.

Das Risiko liegt hierbei in den einberechneten Überschussanteilen. Diese können nicht im Voraus bestimmt werden. Fällt der Überschuss geringer aus, dann kann es zu einer Finanzierungslücke kommen und der Kredit kann nicht komplett getilgt werden. Der Darlehensnehmer muss in diesem Fall eine weitere Finanzierung aufnehmen, was zu zusätzlichen Kosten führt.

Für wen eignet sich eine Vollfinanzierung?

Das größte Problem bei Immobilienfinanzierungen ohne Eigenkapital sind die hohen monatlichen Belastungen. Da alleinig die Immobilie selbst als Sicherheit vorhanden ist, werden durch die Banken entsprechende Risikoaufschläge erhöben. Durch eine gemeinschaftliche Finanzierung lässt sich das Risiko senken. Idealerweise steht neben dem eigenen Ehepartner noch ein weiteres Familienmitglied oder ein Bürge zur Verfügung.

In diesem Fall können die Finanzierungsangebote wesentlich günstiger ausfallen. Vollfinanzierungen sind nur für Personen mit einem entsprechend hohen und vor allem auch sicheren Einkommen geeignet. Steht dies nicht zur Verfügung, so ist von einer Finanzierung ohne Eigenkapital abzuraten. Experten empfehlen generell ein Eigenkapital von 20 Prozent der benötigten Summe in die Finanzierung einzubringen.

Wer eine Vollfinanzierung möchte, um sich die niederen Zinsen zu sichern, dem bieten sich durchaus auch andere Möglichkeiten. So bietet sich hierzu beispielsweise ein Forward-Darlehen an. Ein Forward-Darlehen kann zum aktuellen Zinssatz aufgenommen werden, die Auszahlung des Darlehens erfolgt allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt. Der maximale Zeitraum bis zur Auszahlung beträgt dabei in der Regel 60 Monate.

Für alle diese Varianten sollte man sich im Zweifelsfall Hilfe bei einer unabhängigen Verbraucherberatung holen, da diese die Risiken besser erkennen kann, die mit den einzelnen Darlehensformen verbunden sind.

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Prepaid Kreditkarten: Alternative auch für Arbeitslose und bei geringem Einkommen?

Prepaid Kreditkarten sind bereits seit mehreren Jahren erhältlich. Anfangs gab es nur wenige Anbieter. In den letzten Jahren ist der Bedarf jedoch ständig gestiegen.

Aufgrund der Tatsache, dass viele Menschen, die ein zu geringes Einkommen oder eine negative Schufaauskunft haben, keine herkömmliche Kreditkarte bekommen können, haben sich die Prepaid Kreditkarten als echte Alternative erwiesen. Sie ermöglichen es den Kunden, weltweit am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilzunehmen und Bargeld an in- oder ausländischen Geldautomaten abzuheben.

Der einzige Unterschied zu herkömmlichen Kreditkarten ist, dass sie nicht überzogen werden dürfen und vor ihrem Einsatz erst mit einem bestimmten Geldbetrag aufgeladen werden müssen.

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Hoher Dispo Kredit: Oft mehr Fluch als Segen

Manche Banken räumen ihren Kunden einen äußerst großzügigen Dispo-Kreditrahmen ein. Warum ist dies so, und was sind die Gefahren hierbei?

Gelegentlich wundern sich Gehaltsempfänger über den hohen Dispo-Kreditrahmen auf ihrem Girokonto. Während die Banken früher ihren Privatkunden üblicherweise das Zwei- bis Dreifache des monatlichen Nettogehalts nach mindestens einem Jahr guter Kontoführung als Dispositionskredit eingeräumt haben, erhalten Arbeitnehmer heute oft schon nach kurzer Zeit das Fünffache des monatlichen Nettoeinkommens als Kreditrahmen auf dem laufenden Konto zur freien Verfügung gestellt.

Privatkunden fragen sich nach den Gründen für die unverhoffte Freizügigkeit der Kreditinstitute, die ansonsten im klassischen Kreditgeschäft eher zurückhaltend agieren. Nutzer von Dispo-Kreditrahmen sollten sich bei aller Flexibilität der zweckfreien Inanspruchnahme dieser Linie auch der Gefahren und Risiken bewusst sein.

Motive der Banken für die großzügige Handhabung von Dispo-Kreditrahmen

Die Kreditinstitute haben nach den verschärften Richtlinien zur Refinanzierung im Gefolge der Finanzkrise 2008 strikter denn je die sogenannte ‚Goldene Bankregel‘ zu beachten. Dieses Gebot besagt, dass kurzfristige Kundeneinlagen nur kurzfristig ausgeliehen werden dürfen, langfristige Einlagen hingegen kurz- und langfristig.

Für Dispo-Kreditrahmen benötigen die Banken keine gesonderten Refinanzierungsmittel. Denn obwohl die Kunden derartige Kreditlinien oft monatelang in Anspruch nehmen, gelten sie in ihrer Eigenschaft als täglich kündbare Kredite als kürzestmögliche Kreditart überhaupt. Die Banken dürfen demzufolge die Dispositionskredite aus dem allgemein so bezeichneten Bodensatz refinanzieren.

Damit beschreibt die Branche das durchschnittlich vorhandene Guthaben auf den gesamten Girokonten. Dieses Guthaben wird in der Regel nicht oder kaum verzinst. Demgegenüber berechnen die Kreditinstitute für Dispo-Kredite hohe Sollzinssätze. Selbst wenn man als weitere Refinanzierungsquelle für Dispo-Kreditrahmen die verzinsten Tagesgeldanlagen von Privatkunden berücksichtigt, sind ausgenutzte Dispo-Kreditlinien die lukrativste Kreditform für die Banken. Hier sind hohe Zinsmargen üblich.

Ein Nebeneffekt von hohen Dispo-Kreditrahmen ist die damit verknüpfte Kundenbindung: Je öfter und intensiver ein Privatkunde seinen Dispo-Kredit ausnutzt, um so treuer bleibt er erfahrungsgemäß seiner Hausbank verbunden.

Gefahren und Risiken von Dispo-Kreditrahmen aus Kundensicht

Der Vorteil hoher Dispo-Zinssätze für die Kreditinstitute ist natürlich ein gravierender Nachteil für die Nutzer von Dispo-Kreditrahmen. Die Kehrseite der flexiblen Nutzungsmöglichkeiten in Gestalt hoher Sollzinsen wirkt sich vor allem bei ständiger Inanspruchnahme bis zum Dispo-Limit aus.

Für die Bereitstellung eines Kreditrahmens auf dem Gehaltskonto werden zwar keine gesonderten Zinsen oder Gebühren berechnet, die Nutzung schlägt jedoch sofort mit dem geltenden hohen Zinssatz zu Buche. Noch empfindlicher wird die Zinslast, wenn der Dispo-Kreditrahmen selbst überzogen wird. Dann beträgt der Zinsaufschlag etwa 2 Prozentpunkte und mehr, das heißt, es werden noch höhere Zinssätze für die nicht genehmigten Überziehungsbeträge berechnet.

Die bequeme Nutzungsart verleitet viele Privatkunden zu dauerhafter Inanspruchnahme ihres Dispo-Kreditrahmens. Das ist nicht nur teurer als ein Ratenkredit, sondern führt auch leicht in die Schuldenfalle. Deshalb sollten Privatkunden von ihrem Dispositionskredit, auch Überziehungskredit genannt, nur für wenige Tage im Monat Gebrauch machen.

Langlebige Konsumgüter, wie zum Beispiel Auto oder Waschmaschine, sind – wenn schon nicht aus Ersparnissen – besser durch Ratenkredite zu finanzieren. Diese Kredite sind um mindestens drei Prozentpunkte niedriger als die Zinsen für Dispo-Inanspruchnahmen. Eine weitere Gefahr liegt in der täglichen Kündbarkeit von Dispo-Kreditrahmen seitens der Bank.

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Baufinanzierung im Vergleich: Worauf sollte man neben dem reinen Zinssatz achten

Viele Bauherren und Immobilienbesitzer sehen sich aufgrund des derzeit niedrigen Zinsniveaus unter Druck gesetzt, eine Baufinanzierung oder Anschlussfinanzierung auf möglichst lange Zeit sicherzustellen.

Sie ahnen, dass die Zinsen in Zeiten steigender Inflation und Staatsverschuldung wohl bald steigen werden. Im Internet bieten etliche Portale Zinsvergleiche an. Doch sollte man außer den Zinsen auch andere wichtige Punkte in einen Vergleich einbeziehen.

Es erscheint sinnvoll, hierbei Zinssatz-bezogene Tatbestände und andere Aspekte getrennt darzustellen.

Einflussgrößen des Zinsatzes

Wesentlichen Einfluss auf den tatsächlichen Zinssatz, den sogenannten Effektivzinssatz, übt das Disagio aus. Darunter versteht man das Abgeld, das von der Darlehenssumme abgezogen wird, um den nominalen Zinssatz zu drücken. Manche Bauherren bevorzugen ein hohes Disagio, um die monatliche Kreditrate zu senken.

Für einige Immobilienbesitzer wird dadurch die laufende Rate überhaupt erst bezahlbar. Beim eigentlichen Vergleichszinssatz, dem Effektivzinssatz, muss das Abgeld über die Laufzeit der Festzinsperiode verteilt werden. Diese laufzeitanteilige Verrechnung des Disagios ist bei Privatverbrauchern gesetzlich vorgeschrieben, ebenso die Angabe des effektiven Jahreszinses im Darlehensvertrag.

Interessenten sollten nur Darlehen mit gleicher Zinsfestschreibungsperiode vergleichen, da bei unterschiedlichen Perioden die Effektivzinssätze nicht vergleichbar sind. Weitere Einflussgrößen auf den Effektivzinssatz sind die Bearbeitungsgebühr und die Tilgungsarten. So kann man beispielsweise mehrere tilgungsfreie Jahre vereinbaren oder eine bestimmte Tilgungsverrechnung wählen, zum Beispiel monatliche statt jährliche Verrechnung. All dies beeinflusst die Höhe des effektiven Zinssatzes.

Wichtige Gesichtspunkte außerhalb des Zinssatzes

So mancher Bauherr, der nach intensivem Vergleich der Zinsen, insbesondere des Effektivzinssatzes, zu einem akzeptablem Angebot gelangt ist, wird später enttäuscht feststellen, dass der reine Zinssatz nicht entscheidend ist. Denn Bereitstellungszinsen und Schätzgebühren fließen wie auch Kontoführungsgebühren nicht in den Effektivzinssatz ein.

Will man zum Beispiel das vereinbarte Darlehen erst später in Anspruch nehmen, weil sich der Bau des Eigenheims verzögert, berechnen die Banken für die Zeit der Nichtabnahme des Kredits Bereitstellungszinsen. Hierzu ein Tipp: Wer mit Bauverzögerungen rechnet, sollte darauf achten, dass Bereitstellungszinsen frühestens ab dem dritten Monat der Kreditzusage anfallen. Der Bereitstellungszinssatz sollte höchstens 0,25 % pro Monat betragen.

Ein weiterer Punkt, der bei Vergleichen oft vernachlässigt wird, ist die Möglichkeit von Sondertilgungen ohne Berechnung hoher Vorfälligkeitsentschädigungen. Auch hierzu ein nützlicher Hinweis: Wer mit regelmäßigen Tantiemen oder anderen Sondervergütungen zum Jahresende rechnet, sollte sich eine Sondertilgungsmöglichkeit von mindestens 3 % der anfänglichen Darlehenssumme einräumen lassen.

Zu welchen Konditionen sind Sondertilgungen möglich?

Wichtig ist vor Abschluss eines Kreditvertrages auch die Recherche, ob eine Kombination mit Förderprogrammen, etwa über die KfW, möglich ist. Ein ganz wesentlicher Gesichtspunkt, der schnell zu einem Ausschlusskriterium für die Kreditvergabe werden kann, ist die Frage nach dem mindestens erforderlichen Eigenkapital des Bauherrn. Üblicherweise verlangen die Kreditinstitute mindestens 20 % Eigenkapital. Aber gerade bei vermeintlich günstigen Lockvogelangeboten müssen die Darlehen im erststelligen Beleihungsraum von höchstens 60 % des knapp bemessenen Beleihungswertes abgesichert sein.

Nachrangige Darlehen sind dann meist wesentlich teurer. Wer diese Punkte und eventuell weitere individuelle Wünsche außerhalb des reinen Zinssatzes auflistet und bei Vergleichen berücksichtigt, wird für die Mühe mit annehmbaren Angeboten belohnt.

In allen Fällen ist eine fundierte Beratung unablässig, idealerweise bei unabhängigen Beratungsstellen, etwa von den Verbraucherzentralen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Kreditnehmer nicht in die Schuldenfalle tappen, etwa bei steigenden Zinsen im Rahmen der Inflation und gleichzeitig kurzen Laufzeiten der Finanzierung.