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Geldanlage

Den Wert einer Immobilie erhöhen mit Homestaging

Das sogenannte Homestaging ist ein probates und anerkanntes Mittel, um eine zu verkaufende oder zu vermietende Immobilie wertiger und interessanter für Käufer und Mieter zu machen.

Wir sprachen mit Homestaging-Expertin Anna Rosenberg, die in Berlin und bundesweit die Agentur Artenstein Homestaging & Redesign betreibt, wie man die eigenen vier Wände ideal in Szene setzt:

Frau Rosenberg, obwohl ich selbst einmal im Immobilienumfeld tätig war muss ich gestehen, dass ich das „Homestaging“ bislang nicht kannte. Woher kommt dieser Trend, und wie können Immobilienverkäufer hiervon profitieren?

Homestaging gibt es bereits seit Anfang der 70er Jahre und man kann es beim besten Willen nicht als Trend bezeichnen. Initiatorin war damals Barb Schwarz, eine Immobilienmaklerin in den USA, die sich gefragt hat, warum Immobilien beim Verkauf so wenig Aufmerksamkeit erfahren und in der Präsentation so stiefmütterlich behandelt werden.

Homestaging ist in erster Linie ein Verkaufstool. Das Heim wird – so der Name – gestaget, also theaterreif inszeniert. Das bedeutet, dass es in einen Zustand versetzt wird, der möglichst viele potentielle Käufer zufrieden stellt. Homestaging sorgt dafür, dass die überfälligen Reparaturen ausgeführt werden, entscheidet sich manchmal für einen neuen Innenanstrich und/oder Teppich, lichtet die Möbel aus und sorgt für Ordnung und Stauraum. Wir achten darauf, dass das Haus sauber ist und quasi selbstreinigend aussieht.

Der Käufer von heute hat keine Zeit mehr, sich um solche Dinge zu kümmern. Er ist in seinem Job gefordert und möchte gleich in das Haus seiner Träume ziehen, ohne es vorher noch renovieren zu müssen oder sich Gedanken darüber machen zu müssen, ob alles in Ordnung ist. Und selbstverständlich ist das nachvollziehbar. Niemand möchte ein Haus kaufen, in dem ein 5 Jahre alter Teppich liegt, auf dem sich die Katze verewigt hat und niemand möchte den Fliesenspiegel aus den 80er Jahren in seiner Küche haben. Wenn die Immobilie also eher einen „angestaubten“ Eindruck macht, entscheidet sich der zukünftige Hausbesitzer dann eher dafür neu zu bauen.

Der durchschnittliche Verkäufer ist Mitte 50 und der potentielle Käufer ist i.d.R. Mitte 30. Da liegt eine ganze Generation Vorstellungswandel dazwischen. Der Käufer von heute sucht im Netz. Und dort ist das nächste Angebot nur einen Klick entfernt, es sei denn, seine Aufmerksamkeit ist gefesselt von einem Objekt. Und diesen Zustand stellen wir her. Und dieser Eindruck bleibt eben auch bei der Besichtigung bestehen. Der Durchschnittskäufer schaut sich 19 Objekte an. Und, wenn man zu einem guten Preis verkaufen möchte, sollte man darauf achten, dass man in Erinnerung bleibt. Und besser, man bleibt nicht in Erinnerung als dieses Haus mit den vertrockneten Zimmerpflanzen…

Der Verkäufer profitiert in mehrfacher Hinsicht. Dadurch, dass seine Immobilie professionell präsentiert wird und diese Präsentation von einem Profi-Fotografen abgelichtet wird, hat er deutlich höhere Besichtigungszahlen, weil seine Immobilie aus den anderen hervorsticht. Je mehr potentielle Käufer kommen, desto schneller verkauft er und kann Betriebskosten und/oder Hypothekenkosten einsparen. Hinzu kommt, dass sich die Immobilie im oberen Bereich der Preisspanne verkauft.

Gibt es Beispiele, welche „Wertsteigerungen“ sich mit einem professionellen Verkaufsauftritt im Durchschnitt erzielen lassen?

Der Verkaufspreis bei einem gestageten Haus liegt im Schnitt um 10-15% über dem Preis, den eine Immobilie ohne Homestaging erzielen kann. Und das bei einer Investition von 1-3% des veranschlagten Verkaufspreises.

Diese Zahlen stammen aus den USA. In Großbritannien und Skandinavien, wo über 70% aller Immobilien mit Homestaging verkauft werden, ist es nicht anders. In Deutschland gibt es noch keine offiziellen Zahlen. Aber eine privat von einer Kollegin initiierte Umfrage bei 16 Homestagern hat ähnliche Zahlen ergeben.

Grundsätzlich ist es natürlich immer eine Frage des Budgets, welche Wertsteigerungen möglich sind. Manche sind unsinnig, weil sie den Preis nicht verändern. In Deutschland macht es z.B. keinen Sinn, einen Swimming-Pool im Garten zu bauen. Der Wert erhöht sich durch die Ausgabe nicht. Aber neue Schranktüren und neue Arbeitsplatten in der Küche machen sich bezahlt, wenn sie auch nicht immer notwendig sind. Und es ist immer sinnvoller, einen neuen Teppich im Haus für 1500 Euro zu verlegen als einen Preisnachlass von 5000 Euro zu gewähren, weil die Teppiche unansehnlich sind. Und so kommt eins zum anderen.

In welchen Regionen bieten Sie Ihren Service an, und kann sich dieser auch für kleinere Objekte lohnen, bzw. mit welchen Kosten müssen Ihre Kunden in etwa rechnen?

Wir arbeiten deutschlandweit für ein volles Homstaging, Ein-Tages-Staging im Umkreis von 300 km und Beratung innerhalb Berlins und Umgebung. Die Beratung gibt es für 295 Euro, wenn alle bei einer bewohnten Immobilie mit anpacken ist die Arbeit in einem Tag erledigt und kostet mit Fotos ca. 700 Euro.

Bei einem vollen Homestaging mit Leihmöbeln und Reparaturen ist man – je nach Objekt – mit 1 bis 3% des Verkaufspreises dabei. Als besonderen Service bieten wir unseren Kunden jetzt auch eine Finanzierung dafür an. Und deutschlandweit neu, nehmen wir die Kunden, die ohne Makler arbeiten möchten auch an die Hand und geleiten sie durch den gesamten Verkaufsprozess.

Wir beraten sie umfassend in allen relevanten Fragen und begleiten sie von der Präsentation bis über den Vertragsabschluss hinaus.

Verkauft sich ein in Szene gesetztes Objekt auch schneller, als vergleichbare Standardangebote?

Im Allgemeinen verkürzt sich die Verkaufszeit stark. Oft wird gleich beim ersten open house verkauft oder bei der ersten Besichtigung.

Darüber freuen wir uns natürlich immer sehr. Im Großen und Ganzen sind die Objekte immer innerhalb von drei Monaten verkauft. Daher vermiete ich die Leihmöbel auch immer für diese Zeitspanne. Länger war es noch nie nötig. Der schnellere Verkauf kommt dadurch zustande, dass sich das Objekt optisch deutlich von den anderen Angeboten absetzt.

Die Zimmer werden luftig, hell und weiträumig inszeniert, bekommen eine klare Zuweisung und stellen sich mit den Profifotos im Netz insgesamt viel positiver dar. Man sieht, dass sich um das Haus gekümmert wurde. Das würde Ihnen als Käufer auch gefallen. Allein deswegen zieht die Immobilie mehr Besucher an und je mehr Leute das Objekt sehen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein tatsächlicher Käufer dabei ist.

Wann müssen Sie mit Ihrem Angebot auch einmal passen, beziehungsweise welche teilweise überhöhten Hoffnungen lassen sich selbst mit einem Profi-Auftritt nicht erfüllen?

Ist die Immobilie nicht richtig eingepreist, hilft kein Homestaging dieser Erde. Bei Mondpreisen müssen wir leider auch passen.

Das passiert meist dann, wenn kein Makler eingeschaltet ist. Deshalb bieten wir auch den ohne-Makler-Service an, um den Verkäufer dahingehend zu beraten, wie hoch der Marktpreis ist und wie er zum Bestpreis verkaufen kann, ohne monate- im schlimmsten Fall jahrelang auf seiner Immobilie sitzen zu bleiben.

Ein anderer Grund könnte sein, dass die Immobilie eine Sanierung benötigt. Da reicht kein Homestaging. Und Mängel verdecken wir nicht, sondern beheben sie oder weisen darauf gesondert beim Verkauf hin.

Welche Maßnahmen können Haus- oder Wohnungsbesitzer bei einem Verkauf relativ einfach zu Gunsten des Objekts umsetzen, und in welchen Fällen sollte man sich besser auf Ihre Hilfe verlassen?

Grundsätzlich sollte die Immobilie vor dem Verkauf gereinigt und aufgeräumt werden. Wohnt man noch darin, ist es sinnvoll, bereits einen Teil der Möbel zu entsorgen oder zwischen zu lagern.

Der Käufer möchte mehr Platz haben als bisher. Ist das Haus zu vollgestellt, kann er die Größe und das Platzangebot nicht erkennen. Persönliche Dinge sollten entfernt werden, wie Medikamente, Fotos, Sammlungen. Es sollte darauf geachtet werden, dass kein Raum privat aussieht.

Käufer meiden Privaträume und man kann keinen Raum verkaufen, in den der Käufer nicht hineingehen möchte. Alle Spuren von Haustieren sollten beseitigt werden. Über 50% der Deutschen lehnen Haustiere ab. Das schränkt schon die mögliche Käuferzahl auf über die Hälfte ein.

Ein paar Worte zu Ihnen und Ihrem Werdegang?

Ich habe früher beim Kultursenat gearbeitet und Ausstellungen und Kunstprojekte organisiert. Dabei fand ich es immer unglaublich spannend, eine Ausstellung genau auf die Zielgruppe auszurichten.

Genau das gleiche mache ich jetzt mit Immobilien. Ganz egal, ob es sich dabei um Musterhäuser, Privatimmobilien, um Hotels oder Geschäfte handelt. Und auch private Wohnungen richte ich ein: Ganz genau auf die Bedürfnisse der Bewohner ausgerichtet, damit sie sich zuhause noch wohler fühlen können und ihren eigenen Stil finden.

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Finanztipps

Möglichkeiten der Baufinanzierung: „Bausparvertrag meist nur in jungen Jahren interessant“

Bei der richtigen Wahl einer geeigneten Baufinanzierung sind zahlreiche Aspekte zu berücksichtigen. Mit Frank Hartung von hausbauberater.de sprachen wir unter anderem darüber, wie es sich mit dem Thema „Immobiliendarlehen und Eigenanteil“ gestaltet.

Herr Hartung, nicht wenige Leser fragen uns immer wieder, wie das ideale Verhältnis zwischen Eigenkapital und Fremdfinanzierung aussieht. Gilt generell „je höher das Eigenkapital, umso besser“?

Auf jedem Fall! Wir empfehlen für eine Baufinanzierung ein Eigenkapital von mindestens 30%. Es liegt ja auf der Hand, dass die Investition in die selbstgenutze Immobilie umso interessanter ist, je mehr Eigenkapital aufgebracht werden kann.

Insbesondere im Hinblick darauf, dass Investments in Aktien oder Zertifakte Schwankungen unterliegen und niemand die Folgen der europäischen Finanzkrise für Anleger absehen kann, ist der Einsatz des Ersparten ins eigene Haus empfehlenswert.

 Was ist von sogenannten Null-Finanzierungen ohne Eigenkapital zu halten, und für wen kommen diese in Frage?

Wer keine Ersparnisse hat, sollte nur dann eine Finanzierung aufnehmen, wenn das Einkommen so sicher und hoch ist, dass diese Finanzierungsform akzeptiert werden kann.

Sie eignet sich nur dann, wenn man genügend Kapitalpuffer hat und dieses mehr Rendite abwirft, als der Kredit kosten würde.

 Neben dem Haus als Absicherung gibt es zudem weitere Möglichkeiten der Kredit-Absicherung, etwa über Bürgschaften oder das Beleihen von Lebensversicherungen. Wann kann dies für die Beteiligten zu einem unkalkulierbaren Risiko werden?

Bürschaften zur Kreditabsicherung sind bei Baufinanzierungen eher unüblich. Der Bürge trüge das Risiko in Anspruch genommen zu werden und bevor die Bank einen Bürgen akzeptiert, müsste dieser ein sehr hohe Bonität haben.

Das Beleihen von Lebensversicherungen würde faktisch bedeuten, dass man von dieser einen Kredit erhält, den man ja auch zurückzahlen müsste. Auch dies ist in der Praxis nicht durchsetzbar.

 Eine Möglichkeit Eigenkapital anzusparen bietet der Bausparvertrag. Nun hat diese Anlageform oftmals ein eher „angestaubtes“ Image. Zu Recht, oder zu Unrecht?

Ist ein Bausparvertrag zuteilungsreif, ist er ein guter Baustein in der Baufinanzierung. Muss der Bausparvertrag jedoch erst angespart werden, wettet man darauf, dass dieser zuteilungsreif wird, wenn der „Zwischenkredit“ getilgt werden muss.

Unseres Erachtens ist der Bausparvertrag nur dann interessant, wenn er in jungen Jahren abgeschlossen wird, zur richtigen Zeit zuteilungereif ist und die Zinsen für klassische Hypothekendarlehen höher sind, als beim Bausparer. 

Lohnt es sich, neben dem üblichen Onlinevergleich der günstigsten Konditionen, auch einmal bei der eigenen Hausbank nachzufragen, selbst wenn die Zinsen dort höher angegeben werden?

Die Frage nach einer günstigen Baufinanzierung bei der Hausbank ist in jedem Falle anzuraten. Die Hausbank kennt ihren Kunden und kann unter Umständen besser Konditionen einräumen, als jene, die man im Aushang findet.

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Girokonto Angebote

Das Girokonto: Worauf es sich zu achten lohnt

Günstiger, schneller, bequemer, umfangreicher: Kreditinstitute überbieten sich heutzutage meist gegenseitig, wenn es darum geht zukünftigen Kunden das eigene Girokonto möglichst schmackhaft zu machen.

Dabei haben nicht nur Schüler, Berufseinsteiger oder Studenten die Qual der Wahl, auch Umziehende oder wechselwillige Bankkunden fragen sich des öfteren, worauf es bei der Wahl des wirklich „besten“ Kontos für die eigene Situation denn eigentlich ankommt. Hier ein paar Tipps unserer Redaktion:

Kostenlos ist nicht gleich „ohne Kosten“

Kaum eine Bank, die heutzutage nicht zumindest ein Kontomodell „ohne Gebühren“ anbietet, selbst viele Sparkassen und Volksbanken haben hier den allgemeinen Trend der Zeit erkannt.

Doch das böse Erwachen kann manchmal auch im Nachhinein kommen. Die Befreiung von der Grundgebühr ist an bestimmte Bedingungen wie etwa monatliche Zahlungseingänge bestimmter Herkunft oder Mindest-Kartenumsätze etc. gebunden? Oder sie sollen gleichzeitig ein Wertpapier-Depot oder ähnliches mit abschließen, welches es dann auch wirklich zu nutzen gilt? Dann ist „billig“ nicht immer gleich „preiswert“. Manche Direktbanken verzichten weitestgehend auf solche „Sternchentexte“ was die Gebührenbefreiung anbelangt.

Oder aber die Bank beweist bei bestimmten Nebenkosten einen Sinn für Kreativität. Während bei Gebühren für den Postversand von Kontoauszügen oder bei Kartenverlust oft kaum Alternativen bleiben, so sollte man sich dennoch auf jeden Fall das sogenannte „Preisverzeichnis“ aushändigen lassen.

Ist die Kreditkarte auch in den Folgejahren ohne Bedingungen gratis? Wie hoch sind die Überziehungszinsen? Muss ich bei beleghaften Überweisungen, Einzahlungen, Bargeldverfügungen am Schalter etc. Gebühren bezahlen? All dies sollte man sich im Detail anschauen, bevor man die Unterschrift unter einen Kontoeröffnungsantrag setzt.

Onlinebank versus Filialbank

Viele Verbraucher regeln heute ihre kompletten Bankgeschäfte Online, andere wiederum wollen keinesfalls auf die persönliche Beratung vor Ort verzichten.

Sie nutzen intensiv weitere Produkte wie Spareinlagen, Mietkautionskonten, die Anlage vermögenswirksamer Leistungen, Bausparverträge, aber vor allem auch Bareinzahlungen etc.? Dann sollten Sie das Geschäftsmodell einer Direktbank gut hinterfragen.

Praktisch: Einige Onlinebanken – wie etwa die comdirect – lassen einen Teil der Leistungen dennoch durch die übergeordneten Filialbanken (in diesem Fall die der Commerzbank) zu, was sich als durchaus sehr praktisch erweisen kann. Ähnlich verhält es sich mit der bundesweiten Bargeldverfügung bei der „Online-Sparkasse“ 1822 direkt.

Was nutzen meine Freunde, Bekannte und meine Familie?

Diesen Punkt sollte man nicht unterschätzen. Der Vermieter beschwert sich regelmäßig darüber, dass die Miete einige Tage zu spät auf seinem Konto eingeht? Das Gehalt kommt grundsätzlich später als bei Ihren KollegInnen auf das Girokonto?

Obwohl Transaktionen zwischen den einzelnen Bankengruppen in der heutigen Zeit deutlich schneller abgewickelt werden, so kann es immer noch Sinn machen, einen Anbieter zu wählen, der auch im Bekanntenkreis häufig zum Einsatz kommt.

Und: vertrauen Sie nicht immer den Hochglanzprospekten einiger Kreditinstitute. Der beste Tipp ist immer noch: Fragen Sie in Ihrem persönlichen Umfeld nach, welche Bank bzw. welches Girokonto man Ihnen dort wirklich weiterempfehlen kann.

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Girokonto Angebote

Vorsicht geboten: Firmenkonto ist nicht immer gleich Firmenkonto

Trotz wirtschaftlich unruhiger Zeiten wagen sich immer mehr Freiberufler und Selbstständige an die Gründung eines eigenen Unternehmens, sei es aus eigenem Antrieb heraus, oder weil ihre berufliche Situation sie dazu zwingt.

In den meisten Fällen kann dann der Abschluss eines Firmen- oder Business-Kontos nicht nur die administrativen Arbeiten erheblich erleichtern, sondern oft sogar zur Pflicht werden. Wer dann bei seiner Hausbank beispielsweise nach einem zweiten, ebenfalls kostenlos verfügbaren Girokonto nachfragt, der wird sehr oft enttäuscht.

Im Gegensatz zu den fast schon standardmäßig ohne Kontoführungsgebühren verfügbaren Privatkonten gibt es auf dem geschäftlichen Sektor bislang nicht wirklich ein kostenfreies Angebot in Deutschland.

Kaum kostenfreie Angebote für Firmenkunden

Der Haken bei den wenigen Angeboten, die trotzdem keine oder nur sehr geringe Gebühren versprechen: Diese sind meist nur in einigen wenigen Wirtschaftszweigen und für einige wenige freie Berufe verfügbar, so etwa in einem Steuer- oder rechtsberatenden Beruf, teilweise auch als Arzt, Apotheker, Hausverwalter oder Immobilienverwalter.

Die meisten weiteren Kreditinstitute bieten ein Firmen-Girokonto oftmals auf Transaktionsbasis an. Dies bedeutet: für jede Buchung, egal ob im Soll oder Plus, wird eine geringe Gebühr von etwa zehn Cent erhoben. Ist absehbar dass man als Unternehmer kurz oder langfristig viele Finanztransaktionen im Monat durchführen wird, so sollte man sich nach einem entsprechenden Pauschalangebot umschauen, bei dem unabhängig von der Anzahl der Transaktionen eine monatliche Grundgebühr erhoben wird.

Auf die Geschäfts- und Rechtsform kommt es an

Auch sollte man sich vor Abschluss etwa bei einem Steuerberater gut beraten lassen, welche Form für das neue Unternehmen in Frage kommt. Denn bei Gründung einer GmbH oder einer UG kann ein bestimmtes Extrakonto von Nöten werden. Komplexere Unternehmensstrukturen werden zudem nicht mit einem einfachen Standard Business Konto ausreichend bedient sein.

Soll es Transaktionen zwischen dem Geschäftskonto und dem privaten Girokonto geben, so lohnt es sich über einen Abschluss bei der bisherigen Hausbank nachzudenken. Einerseits können Überweisungen dann unter Umständen deutlich schneller ausgeführt werden, und einige wenige Bankberater bzw. Kreditinstitute lassen mit sich reden was die ansonsten übliche Kontoführungsgebühr für dieses Zweitkonto anbelangt. Ebenfalls Verhandlungssache: Zusätzliche Gebühren wie etwa für eine Firmen-Kreditkarte oder ähnliche Leistungen.

Privatgirokonto für geschäftliche Zwecke ist nicht anzuraten

Übrigens: wer meint nun einfach ein normales Standardgirokonto ohne Gebühren bei einer Bank eröffnen zu können und dieses quasi „heimlich“ als Geschäftskonto zu nutzen, der wird oft nicht lange Freude daran haben. Die meisten Kreditinstitute prüfen genau die Art der Ein- und Ausgänge auf dem Konto. Wird hieraus ersichtlich, dass eben dieses Konto hauptsächlich für Geschäftszwecke zum Einsatz kommt, so muss es in der Regel in ein offizielles und demnach auch kostenpflichtiges Firmen-Girokonto umgewandelt werden.

Zudem schließen einige Banken, vor allem Direktbanken, sogar den Abschluss von Geschäftskonten explizit aus, woraufhin man sich ein neues Institut suchen müsste. Dies kostet Zeit, und dürfte vor allem auch einige Fragen etwas seitens der Finanzämter aufwerfen.

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Girokonto Angebote

Girokonto für Selbständige: Worauf man achten sollte

Nicht erst wenn die Umsätze allmählich steigen, auch schon vorher ist es meist dringend anzuraten: Das separate Girokonto für Selbstständige, Freiberufler und sonstige Unternehmer.

Schließlich hat nicht nur das Finanzamt oder auch Ihr Steuerberater ein Interesse daran, dass geschäftliche Buchungen möglichst strikt von privaten Ein- und Ausgaben getrennt werden, auch für Sie selbst erhöht ein solches Konto die Transparenz deutlich.

Nur sehr selten kostenlos

Geschäfts-Girokonten sind – anders als im privaten Umfeld – nur sehr selten vollkommen entgeltfrei zu erhalten. Nur für Berufsgruppen wie etwa selbstständige Hausverwalter, Notare, Rechtsanwälte, Insolvenzverwalter, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und vereidigten Buchprüfer machen einige Banken eine Ausnahme.

Bei allen anderen Kreditinstituten wird in der Regel eine pauschale Monatssumme oder aber eine Gebühr je erfolgter Buchung (je Posten) fällig, die je nach Kontomodell bei etwa 10 Cent je belegloser Buchung liegt. Beleghafte Transaktionen können auch deutlich teurer sein.

Worauf ist bei einem Geschäftskonto – im Unterschied zu privaten Girokonten – nun insbesondere zu achten?

  • EC- und Kreditkarte: Diese Karten sind oftmals nicht automatisch im Kontomodell enthalten, so dass selbst für die ansonsten übliche EC-Karte eine jährliche Gebühr fällig werden kann. Zumindest manche Kreditkarten sind zudem erheblich teurer als vergleichbare Privatmodelle, locken jedoch oft mit Zusatzangeboten wie eingeschlossenen Versicherungen oder Bonussystemen.
  • Dispokredit: Ebenfalls ist die Einrichtung eines Überziehungsrahmens bei selbständigen Kunden je nach Geschäfts- bzw. Rechtsform nicht selbstverständlich. Hier sollten Sie vor Abschluss eines Kontos nach den entsprechenden Konditionen fragen.
  • Kontoauszüge: In der Regel beinhalten die monatlichen Kontopauschalen den postalischen Versand der Auszüge im Monatsrhythmus, bei Bedarf auch öfters, dann jedoch nur gegen Extra Gebühren.
  • Online Banking: Auch im geschäftlichen Bereich werden beleglose Transaktionen deutlich bevorzugt. Meistens existieren Schnittstellen zu speziellen Buchhaltungssystemen oder aber für einen direkten Zugriff Ihres Steuerberaters. Fragen Sie diesen gegebenenfalls, mit welchen Instituten er zusammenarbeitet.

Auch bei den rein geschäftlichen Konten lohnt sich der Vergleich der Leistungen einzelner Banken. Nicht nur auf die Kontoführungsgebühr selbst kommt es hierbei an, sondern auch auf zuvor genannte Sonderpunkte.

Gebühren sind manchmal Verhandlungssache

Diese sollten Sie bei einer Existenzgründung aber auch darüber hinaus stets beachten, denn der Wechsel der Firmenbank stellt sich in der Regel noch einmal deutlich komplizierter dar als der Wechsel der privaten Hausbank.

Sprechen Sie zudem mit Ihrem Girokonto-Berater des privaten Kontos. In einigen Fällen lässt sich bei Eröffnung eines parallelen Geschäftskontos über die Höhe der fällig werdenden Gebühren verhandeln.

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Finanztipps

P-Konto bei der Sparkasse: Nicht immer transparent

Will man sich bei den Sparkassen Online zu einem Pfändungsschutzkonto informieren oder beraten lassen, so hat man als Verbraucher in einigen Fällen schlechte Karten.

Damit zeigen sich die öffentlichen Kreditinstitute nicht gerade volksnah, kann doch jeden Bürger ungewollt und unverschuldet die Überschuldung und damit die Notwendigkeit für ein sogenanntes P Konto treffen.

Je nach Sparkasse fallen unterschiedliche Kosten an

Immerhin verweisen einige wenige Sparkassen – so etwa die Hamburger Sparkasse, die Sparkasse Mittelthüringen in Erfurt oder die Sparkasse Chemnitz – auf eine entsprechende Erläuterung zum Pfändungsschutzkonto hin, herausgegeben durch den Deutschen Sparkassenverlag. Doch auch diese Informationen ist nur sehr versteckt auffindbar, andere Finanzdienstleister zeigen sich hier immerhin ein klein wenig offener.

Zumindest demnach lassen die jeweiligen Sparkassen verlauten, dass jeder Kontoinhaber einen Anspruch darauf habe, ein bestehendes Girokonto in ein P-Konto umwandeln zu lassen. Jede Person dürfe jedoch nur ein Konto als P-Konto führen, Gemeinschaftskonten hingegen können nicht umgewandelt werden. Dies sieht der Gesetztgeber so auch nicht vor, was also nicht den Sparkassen zur Last gelegt werden kann.

Dokument nennt die Details für das P-Konto

„Wird das P-Konto gepfändet, so erhält der Kontoinhaber automatischen Pfändungsschutz in Höhe eines Grundfreibetrages“, so das Dokument. Die Inanspruchnahme des Pfändungsfreibetrages auf dem P-Konto setze jedoch ein entsprechendes Guthaben voraus. Sprich: Die Überziehung eines Pfändungsschutzkontos ist im Interesse der Bankkunden nicht möglich.

Denn – wie auch die Sparkassen bestätigen – der automatisch bestehende Grundfreibetrag kann sich je nach Lebenssituation des Kontoinhabers erhöhen oder eben auch sinken. In dem Dokument werden zudem zahlreiche weitere wertvolle Informationen vermittelt, etwa unter anderem hinsichtlich

  • Dem Umwandlungsanspruch sowie dem rückwirkenden Schutz eines P-Kontos bei der Sparkasse
  • Einem möglichen Grundfreibetrag
  • Der Regelung beim Übertrag von Guthaben auf den Folgemonat
  • Einen Pfändungsschutz für Selbstständige
  • Der Auszahlungspflicht bei Sozialleistungen
  • Der Meldung des Pfändungskontos an die SCHUFA

Weniger auskunftsfreudig zeigt sich die Hamburger Sparkasse hinsichtlich der Kosten bzw. Kontoführungsgebühren für ein P-Konto. Dem Internetauftritt der Berliner Sparkasse konnten wir immerhin entnehmen, dass dort für das sogenannte „Girokonto für Jedermann“ zum Stand dieses Beitrags 5 Euro Gebühren im Monat anfallen.

Kontogebühren belasten verschuldete Kunden zusätzlich, auch bei den öffentlichen Banken

„Die Bereitschaft zur Kontoführung ist grundsätzlich gegeben, unabhängig von Art und Höhe der Einkünfte, z. B. Arbeitslosengeld, Sozialhilfe. Eintragungen bei der Schufa, die auf schlechte wirtschaftliche Verhältnisse des Kunden hindeuten, sind allein kein Grund, die Führung eines Girokontos zu verweigern“, so zitiert die Sparkasse in Berlin dabei die Empfehlungen des Zentralen Kreditausschuss/ZKA bzw. die Deutsche Kreditwirtschaft zum sogenannten „Jedermann Konto“. Nicht ganz in dieses Bild passen die anfallenden Kontogebühren.

Auch bei der Stadtsparkasse München war es uns nicht gelungen, mehr zu den Konditionen für ein dortiges P-Konto herauszufinden. Ebenso wenig erfolgreich waren wir beispielsweise bei der Durchsicht des Preis- und Leistungsverzeichnis der Frankfurter Sparkasse.

Den meisten Sparkassenkunden wird so im Falle einer drohenden Überschuldung nichts anderes übrig bleiben, als sich an den Bankberater des Vertrauens zu wenden. Oder aber man informiert sich gleich bei einer Verbrauchzentrale bzw. Schuldnerberatungsstelle.