Kategorien
Geldanlage

„Aktien für Anfänger“ – gibt es solche überhaupt?

Wer sich für Aktien interessiert, bislang aber noch keine Erfahrungen sammeln konnte, kann sich im Internet kundig machen. Für das Selbststudium bieten einige Portale Grundwissen über die Funktionsweise von Börsen an.

Auch betriebswirtschaftliches Wissen über die Arten von Aktien kommt nicht zu kurz. Ist ein Interessent bis zu den Vor- und Nachteilen von Aktien vorgedrungen, stellt er schnell fest, dass es Aktien für Anfänger nicht gibt. Entscheidend ist vielmehr das eigene Sicherheitsbedürfnis oder auch die Risikoneigung.

Um die persönlichen Neigungen und Wünsche überhaupt ermitteln zu können, erscheint für einen Anfänger folgendes Lernvorgehen sinnvoll: Im ersten Schritt Basiswissen über Börse und Aktien, sodann wesentliche Kennzahlen zur Aktienanalyse, schließlich Kosten und Steuern im Zusammenhang mit Aktienkäufen und -verkäufen.

Funktionsweise von Börsen und Aktien

Schon seit Menschengedenken gibt es Börsen als Marktplätze für sogenannte vertretbare Sachen. Zu diesen austauschbaren Sachen oder verbrieften Werten gehören auch Aktien. Die Preise werden laufend durch Angebot und Nachfrage festgelegt.

Hat sich ein Anfänger mit den Grundprinzipien des Börsenhandels vertraut gemacht, sollte er die wesentlichen Gesichtspunkte im Zusammenhang mit Aktien als Anlage erlernen. Dazu gehört auch das Wissen über die Vor- und Nachteile von Aktien im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten.

Wichtige Beurteilungsmaßstäbe für Aktien

Das Grundwissen zur Beurteilung von Aktien bezieht sich für Laien im Wesentlichen auf zwei Kennziffern: Kurs-Gewinn-Verhältnis und Dividendenrendite. Beide Kennzahlen sind im langjährigen Zeitvergleich und im Vergleich von Unternehmen aus derselben Branche aufschlussreich.

Der Anfänger lernt als Faustregel, dass sich ein Aktienkauf um so eher lohnt, je niedriger diese Werte im historischen Vergleich sind. Spätestens in diesem Lernstadium wird er feststellen, welche Aspekte ihm besonders am Herzen liegen: Sicherheit, Rentabilität oder Verfügbarkeit der Anlagebeträge. Nun geraten Kosten und Steuern ins Blickfeld des potenziellen Anlegers.

Kosten und Steuern

Zu dem notwendigen Wissen über Aktien gehört zwangsläufig auch das Thema Kosten und Steuern. Gerade auf dem Gebiet der Gebühren lassen sich erhebliche Kosten einsparen, wenn man sich der Mühe einer Recherche im Internet unterzieht. Denn die Gebühren für Kaufaufträge, auch Orders genannt, variieren unter den Händlern bzw. Banken.

Gewinne aus Aktienverkäufen sind als Einnahmen aus Kapitalvermögen zu versteuern, Verluste können im Rahmen der Einkommensteuererklärung auf das nächste Jahr vorgetragen werden, wenn sie nicht im laufenden Jahr mit Gewinnen verrechnet werden können.

Fazit: Zwar gibt es keine Aktien für Anfänger, wohl aber ein Wissen um die Grundzusammenhänge. Anfänger sollten sich nach dem Erwerb eines solchen Basiswissens zunächst nur auf Käufe von Aktien einlassen, deren Unternehmen als Standardwerte im Deutschen Aktienindex DAX geführt werden. Anders formuliert: Aktien von jungen, nicht im DAX gelisteten Unternehmen sind spekulativ und deshalb sicherlich keine Aktien für Anfänger.

So oder so sollte man nur das Geld investieren, das man nicht kurz- oder mittelfristig benötigt. Und in Extremfällen bzw. bei riskanten Aktien ist ein Totalausfall durchaus möglich.

Hinweis: Aktien, Fonds und ähnliche Anlageformen unterliegen Kursschwankungen. Die frühere Wertentwicklung ist hierbei kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung. Die Beschreibung von Wertpapieren auf unserem Portal stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Alle genannten Angaben ohne Gewähr.

Kategorien
Finanztipps

Kontokorrentkredit Formel: Wie kann ich selbst berechnen, was mich eine Überziehung kostet?

Wie kann ich selbst berechnen was mich eine Überziehung kostet? Lohnt sich ein Bankwechsel bei hohen Zinsen? Und: Akzeptiert mich eine neue Bank bei negativem Saldo?

Jeder Bankkunde, der gelegentlich oder öfter sein Gehaltskonto überzieht, wundert sich am Ende des Monats über die hohen Kreditzinsen. Den Privatkunden werden regelmäßig die Zinssätze mitgeteilt, sei es im Kontoauszug oder auf dem Aushang in der Bankfiliale. Aber die wenigsten Verbraucher rechnen vor beabsichtigten Überziehungen aus, was auf sie an Kreditzinsen in Euro konkret zukommt.

Dabei ist die Berechnungsformel auch für Laien gar nicht so kompliziert. Sie erleichtert die Haushaltsgeldplanung und alternative Überlegungen. Bevor an einem Rechenbeispiel die Formel veranschaulicht wird, sind bestimmte Begriffe abzugrenzen. Schließlich ist zu untersuchen, ob ein Bankwechsel wegen hoher Überziehungszinsen ratsam und bei negativem Kontosaldo überhaupt durchführbar ist.

Begriffsbestimmungen rund um das Gehaltskonto

Das Gehaltskonto wird als sogenanntes Kontokorrentkonto geführt, auf Deutsch: laufendes Konto. Anders als bei Ratenkrediten werden die Zinsen bei Kontokorrentkonten taggenau über eine Zinsstaffel abgerechnet.

Hierbei sind nicht nur die Ein- und Auszahlungen zu berücksichtigen, sondern auch Änderungen von Zinssätzen. Hat ein Kunde beispielsweise nur ein Guthabenkonto, so berechnet ihm die Bank bei Überziehungen sofort den hohen Überziehungszinssatz. Dieser Zinssatz kann sich jedoch jederzeit ändern. Die Änderungen sind bei der Berechnung des Zinsbetrages für Überziehungen ebenfalls zu berücksichtigen.

Verfügt der Kunde über ein Gehaltskonto mit einem eingeräumten Kreditlimit, dem allgemein bekannten Dispokredit, so muss er bei Überziehungen des Limits die Zinssätze für den Dispositionskredit und die geduldete Überziehung sowie die Änderungen der Zinssätze im betrachteten Zeitraum beachten.

Formel für die Berechnung von Überziehungszinsen

Der Einfachheit halber wird eine Überziehung in Höhe von 1.000 Euro für einen Zeitraum von 18 Tagen unterstellt. Die Jahrestage sind bei dieser Methode mit 360 festgelegt. Der Zinssatz, für die Berechnungsformel als Zinsfuß dargestellt, liegt bei diesem Beispiel bei 12 Prozent pro Jahr, kann aber durch jeden anderen Zinssatz ausgetauscht werden. Die Formel lautet:

Kapital (1.000) mal Zinsfuß (12) mal Tage (18) geteilt durch 360 mal 100. Als Betrag für die Überziehungszinsen errechnen sich 6 Euro.

Heute muss niemand mehr mühsam nach dieser Grundformel Ein- und Auszahlungen in einer Zinsstaffel gegenüberstellen und zinsmäßig abrechnen. Diverse Online-Portale bieten kostenlose Rechenprogramme. Wer der Mathematik zugeneigt ist, kann sich die Formel auf einem Tabellenkalkulationsprogramm hinterlegen oder Zinsbeträge mit finanzmathematischen Taschenrechnern ermitteln.

Bankwechsel bei hohen Dispo- und Überziehungszinsen?

Wer wegen überhöhter Kreditzinsen seine Hausbank wechseln will, sollte sich vorab nach einer Bank mit günstigen Dispo- und Überziehungszinsen erkundigen. Das Internet bietet vielfache Vergleiche.

Ist der bestehende Dispositionskredit überzogen, akzeptieren andere Banken die Übernahme des Sollsaldos in der Regel nur, falls regelmäßige Eingänge zu verzeichnen sind und die SCHUFA-Auskunft positiv ausfällt. Aber auch wenn die Bedingungen erfüllt sind, sollte der betreffende Bankkunde das alte und das neue Gehaltskonto noch zwei bis drei Monate parallel laufen lassen, um Daueraufträge und Einzugsermächtigungen entsprechend ändern zu können.

Umschuldung auf einen Ratenkredit

Tipp: Bei dauerhaft ausgenutztem oder gar überzogenem Dispo lohnt sich unter Umständen die Umschuldung in einen Ratenkredit, und zwar aus zwei Gründen: Ratenkreditzinsen sind in der Regel um mindestens drei Prozentpunkte niedriger als Dispozinssätze, zum anderen erleichtert ein Ratenkredit die Haushaltskassenführung und bewirkt eventuell etwas mehr Ausgabendisziplin.

Wem die Überziehungszinsen bei seiner Hausbank als Wucher erscheinen, kann zur Not auch den zuständigen Ombudsmann als kostenlose Schiedsstelle einschalten.

Kategorien
Finanztipps

Vorsicht vor der Schuldenfalle: Faktoren für eine schleichende Privatverschuldung

Hinweise auf zunehmende Privatverschuldung bieten die seit Jahren steigenden Privatinsolvenzen. Auch nicht akut betroffene Verbraucher stellen sich beklommen die Frage, welche Ursachen zu einer Überschuldung führen können.

Es lassen sich grundsätzlich beeinflussbare verhaltensbedingte Faktoren und nicht beeinflussbare außergewöhnliche Ursachen unterscheiden.

Verhaltensbedingte Faktoren für eine schleichende Privatverschuldung

Wenn jemand nachhaltig mehr Geld ausgibt als er durch Gehalt und andere Einkunftsquellen einnimmt, gerät er zusehends in eine Situation der Überschuldung. Diese Überschuldung kann durch fortwährende Überziehung des Gehaltskontos und durch Ratenkreditverträge eintreten. Ratenkredite werden in derartigen Fällen nicht nur für langlebige Gebrauchsgüter, wie etwa die Finanzierung eines Autos, abgeschlossen, sondern auch für einmaligen Verbrauch, wie zum Beispiel Urlaub.

Beim Stichwort Urlaub denken vor allem junge Menschen besorgt an ihre Handy-Rechnung nach dem letzten Auslandsurlaub. Hier gab es bei manchen Nutzern ein böses Erwachen in Form von Rechnungen, die sich im dreistelligen Euro-Bereich bewegt haben. Die hemmungslose Nutzung neuer Medien kann aber nicht nur für junge Leute zur Kostenfalle werden. Auch Ältere wundern sich in Unkenntnis der Einzelheiten ihres laufenden Vertrages zur Nutzung des Internets oft über Rechnungen, die sie aus dem regelmäßigen Einkommen nicht mehr begleichen können.

Eine weitere nicht zu unterschätzende verhaltensbedingte Ursache für schleichende Überschuldung ist dem Oberbegriff Sucht zuzuordnen. Die finanziellen Suchtgefahren haben in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Dabei geht es außer um klassische Suchtgefahren wie Alkohol- und Drogensucht inzwischen zunehmend um neuere Suchttatbestände wie beispielsweise Spiel- und Internetsucht. Süchtige verlieren schnell die Kosten für ihre Sucht aus den Augen. Dies führt beinahe zwangsläufig in eine Überschuldung.

Außergewöhnliche Ursachen für eine zunehmende Verschuldung

Ungeplante Faktoren können sowohl die Einnahmen reduzieren als auch die Ausgaben erhöhen. Beispiele für unerwartete Kosten sind beispielsweise unversicherte Schäden am Haus durch Naturkatastrophen. Sie führen in Einzelfällen sogar zur Obdachlosigkeit.

Unvorhergesehene Einkommenskürzungen sind infolge Krankheit, Ehescheidung und Arbeitslosigkeit möglich. Aber auch der Tod des Haupternährers kann bei nicht ausreichender Absicherung zu einer Überschuldung der betroffenen Familie führen.

Das Fazit

Es gibt ein ganzes Bündel von Faktoren, die zu einer schleichenden Privatverschuldung führen können. Man kann sich nicht gegen alle Wechselfälle des Lebens absichern, aber das Risiko der Überschuldung gezielt eingrenzen: Unabhängige Verbraucherzentralen helfen, finanziell schwierige Situationen wieder in den Griff zu bekommen.

Voraussetzung ist stets ein diszipliniertes Ausgabeverhalten der betreffenden Personen. Zur Selbstdisziplin gehören die Führung eines Haushaltsbuchs und das genaue Studium von Vertragsbedingungen vor Abschluss etwa eines Handy-Vertrages.

Es gilt immer noch das Sprichwort: Spare in der Zeit, dann hast du in der Not! Zur Vorsorge zählt im Übrigen eine angemessene Todesfallabsicherung des Haupternährers durch eine Risikolebensversicherung. So kann man auch Risiken außergewöhnlicher Verschuldungsursachen eingrenzen.

Kategorien
Kredit Angebote

Hoher Dispo Kredit: Oft mehr Fluch als Segen

Manche Banken räumen ihren Kunden einen äußerst großzügigen Dispo-Kreditrahmen ein. Warum ist dies so, und was sind die Gefahren hierbei?

Gelegentlich wundern sich Gehaltsempfänger über den hohen Dispo-Kreditrahmen auf ihrem Girokonto. Während die Banken früher ihren Privatkunden üblicherweise das Zwei- bis Dreifache des monatlichen Nettogehalts nach mindestens einem Jahr guter Kontoführung als Dispositionskredit eingeräumt haben, erhalten Arbeitnehmer heute oft schon nach kurzer Zeit das Fünffache des monatlichen Nettoeinkommens als Kreditrahmen auf dem laufenden Konto zur freien Verfügung gestellt.

Privatkunden fragen sich nach den Gründen für die unverhoffte Freizügigkeit der Kreditinstitute, die ansonsten im klassischen Kreditgeschäft eher zurückhaltend agieren. Nutzer von Dispo-Kreditrahmen sollten sich bei aller Flexibilität der zweckfreien Inanspruchnahme dieser Linie auch der Gefahren und Risiken bewusst sein.

Motive der Banken für die großzügige Handhabung von Dispo-Kreditrahmen

Die Kreditinstitute haben nach den verschärften Richtlinien zur Refinanzierung im Gefolge der Finanzkrise 2008 strikter denn je die sogenannte ‚Goldene Bankregel‘ zu beachten. Dieses Gebot besagt, dass kurzfristige Kundeneinlagen nur kurzfristig ausgeliehen werden dürfen, langfristige Einlagen hingegen kurz- und langfristig.

Für Dispo-Kreditrahmen benötigen die Banken keine gesonderten Refinanzierungsmittel. Denn obwohl die Kunden derartige Kreditlinien oft monatelang in Anspruch nehmen, gelten sie in ihrer Eigenschaft als täglich kündbare Kredite als kürzestmögliche Kreditart überhaupt. Die Banken dürfen demzufolge die Dispositionskredite aus dem allgemein so bezeichneten Bodensatz refinanzieren.

Damit beschreibt die Branche das durchschnittlich vorhandene Guthaben auf den gesamten Girokonten. Dieses Guthaben wird in der Regel nicht oder kaum verzinst. Demgegenüber berechnen die Kreditinstitute für Dispo-Kredite hohe Sollzinssätze. Selbst wenn man als weitere Refinanzierungsquelle für Dispo-Kreditrahmen die verzinsten Tagesgeldanlagen von Privatkunden berücksichtigt, sind ausgenutzte Dispo-Kreditlinien die lukrativste Kreditform für die Banken. Hier sind hohe Zinsmargen üblich.

Ein Nebeneffekt von hohen Dispo-Kreditrahmen ist die damit verknüpfte Kundenbindung: Je öfter und intensiver ein Privatkunde seinen Dispo-Kredit ausnutzt, um so treuer bleibt er erfahrungsgemäß seiner Hausbank verbunden.

Gefahren und Risiken von Dispo-Kreditrahmen aus Kundensicht

Der Vorteil hoher Dispo-Zinssätze für die Kreditinstitute ist natürlich ein gravierender Nachteil für die Nutzer von Dispo-Kreditrahmen. Die Kehrseite der flexiblen Nutzungsmöglichkeiten in Gestalt hoher Sollzinsen wirkt sich vor allem bei ständiger Inanspruchnahme bis zum Dispo-Limit aus.

Für die Bereitstellung eines Kreditrahmens auf dem Gehaltskonto werden zwar keine gesonderten Zinsen oder Gebühren berechnet, die Nutzung schlägt jedoch sofort mit dem geltenden hohen Zinssatz zu Buche. Noch empfindlicher wird die Zinslast, wenn der Dispo-Kreditrahmen selbst überzogen wird. Dann beträgt der Zinsaufschlag etwa 2 Prozentpunkte und mehr, das heißt, es werden noch höhere Zinssätze für die nicht genehmigten Überziehungsbeträge berechnet.

Die bequeme Nutzungsart verleitet viele Privatkunden zu dauerhafter Inanspruchnahme ihres Dispo-Kreditrahmens. Das ist nicht nur teurer als ein Ratenkredit, sondern führt auch leicht in die Schuldenfalle. Deshalb sollten Privatkunden von ihrem Dispositionskredit, auch Überziehungskredit genannt, nur für wenige Tage im Monat Gebrauch machen.

Langlebige Konsumgüter, wie zum Beispiel Auto oder Waschmaschine, sind – wenn schon nicht aus Ersparnissen – besser durch Ratenkredite zu finanzieren. Diese Kredite sind um mindestens drei Prozentpunkte niedriger als die Zinsen für Dispo-Inanspruchnahmen. Eine weitere Gefahr liegt in der täglichen Kündbarkeit von Dispo-Kreditrahmen seitens der Bank.

Kategorien
Geldanlage

Welcher Aktienfond: Sollte ich Herausgeber großer deutscher Banken bevorzugen?

In Zeiten stark schwankender Aktienkurse fragen sich Anleger und Interessenten besorgt, welche Aktienfonds sie bevorzugen sollen: Eher die Fonds der bekannten großen Anbieter oder die von weniger bekannten kleinen Fondsgesellschaften.

Über die Klärung des Begriffs Aktienfonds gelangt man zu den Vor- und Nachteilen der Fondsherausgeber unterschiedlicher Größe.

Begriffsbestimmung und Ausprägung von Aktienfonds

Unter einem Aktienfonds versteht man eine Kapitalsammelstelle, die das ihr zur Verfügung stehende Geldvermögen hauptsächlich in Aktien, also in Anteilen an Unternehmen, anlegt.

Im Wesentlichen unterscheidet man regionale Aktienfonds und auf Wirtschaftssektoren spezialisierte Fonds, sogenannte Branchenfonds. Ein weiteres Unterscheidungskriterium ist die Unterteilung nach geschlossenen und offenen Fonds.

Geschlossene Aktienfonds stehen nur für einen bestimmten Zeitraum zum Kauf bereit und werden dann langfristig für An- und Verkäufe von Anteilen geschlossen. Anteilseigner sind in diesen Fällen oftmals Mitunternehmer, etwa als Kommanditisten. Demgegenüber sind die Anteile an offenen Aktienfonds börsentäglich handelbar. Der Anteilseigner ist nicht Mitunternehmer.

Große und kleine Fondsgesellschaften

Die großen Anbieter von Aktienfonds bieten eine umfangreiche Palette an Regionalfonds und Branchenfonds. Von der Beratung über individuelle Lösungen auf Kundenwunsch bis zur persönlichen Vermögensverwaltung reicht das Leistungsspektrum.

Im Rahmen von langfristig angelegten Altersvorsorgekonzepten ist auch das aktive Management zunehmend von Bedeutung, indem während der Laufzeit von Einmalanlagen oder Sparplänen Aktien oder Fonds immer wieder von professionellen Fondsmanagern umgeschichtet werden, je nach Risikoneigung der Anleger. So ist es beispielsweise üblich, zur Vorsorge im Alter dienende Einzahlungspläne von chancenreichen Fonds oder Aktien zu Beginn der Anlage nach und nach in sicherheitsorientierte Fonds gegen Ende der Sparphase umzuschichten.

Dieses Bündel an Leistungen können und wollen die kleineren Herausgeber von Aktienfonds nicht bieten. Sie haben sich in der Regel auf Nischen spezialisiert, etwa auf unterbewertete Aktien oder ethische Fonds, wie zum Beispiel der Scharia konforme Aktien oder Ökofonds. Die kleineren Anbieter legen bewusst keinen Wert auf eine große Fondspalette.

Vor- und Nachteile der unterschiedlich großen und bekannten Fondsanbieter

Die großen und bekannten Herausgeber von Aktienfonds, die man täglich in den Medien als Gesellschaften von großen Bank- und Versicherungsgesellschaften oder Verbundpartner der Sparkassenorganisation und des genossenschaftlich organisierten Bankensektors werbend präsent sieht, verfügen über riesige Stabsabteilungen, die den einzelnen Fondsmanagern zuarbeiten.

Sie bieten für jeden Anlegertyp passende Fonds. Nachteilig wirkt sich vor allem in stark volatilen Zeiten, also Zeiten mit heftigen Aktienkursschwankungen, die häufig zeitaufwendige Einhaltung von Hierarchiestufen aus. In solchen Phasen sind kleine Anbieter oftmals schneller und flexibler. In diesem Zusammenhang zeigt sich, dass sie auch kreativer sind oder sein dürfen als die Manager in großen Fondsgesellschaften.

Dafür ist die Anlage bei kleinen Gesellschaften erfahrungsgemäß riskanter, während es sich die Fondsmanager der großen Anbieter nicht erlauben können, allzu spekulative Engagements einzugehen.

Risiko versus Chance

Resümee: Kleinanleger sind bei den großen Fondsanbietern gut aufgehoben. Wer sich allerdings besonders für bestimmte Spezialfonds interessiert, wie etwa Fonds, die nur in Unternehmen investieren, die sich dem Umweltschutz verpflichtet sehen, können nach eingehender Recherche und Beratung auch bei kleineren Anbietern fündig werden.

In jedem Fall sollten Laien aber von geschlossenen Aktienfonds Abstand nehmen, gleichgültig ob von großen oder kleinen Gesellschaften herausgegeben.

Hinweis: Aktien, Fonds und ähnliche Anlageformen unterliegen Kursschwankungen. Die frühere Wertentwicklung ist hierbei kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung. Die Beschreibung von Wertpapieren und Fonds auf unserem Portal stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar.

Kategorien
Kredit Angebote

Baufinanzierung im Vergleich: Worauf sollte man neben dem reinen Zinssatz achten

Viele Bauherren und Immobilienbesitzer sehen sich aufgrund des derzeit niedrigen Zinsniveaus unter Druck gesetzt, eine Baufinanzierung oder Anschlussfinanzierung auf möglichst lange Zeit sicherzustellen.

Sie ahnen, dass die Zinsen in Zeiten steigender Inflation und Staatsverschuldung wohl bald steigen werden. Im Internet bieten etliche Portale Zinsvergleiche an. Doch sollte man außer den Zinsen auch andere wichtige Punkte in einen Vergleich einbeziehen.

Es erscheint sinnvoll, hierbei Zinssatz-bezogene Tatbestände und andere Aspekte getrennt darzustellen.

Einflussgrößen des Zinsatzes

Wesentlichen Einfluss auf den tatsächlichen Zinssatz, den sogenannten Effektivzinssatz, übt das Disagio aus. Darunter versteht man das Abgeld, das von der Darlehenssumme abgezogen wird, um den nominalen Zinssatz zu drücken. Manche Bauherren bevorzugen ein hohes Disagio, um die monatliche Kreditrate zu senken.

Für einige Immobilienbesitzer wird dadurch die laufende Rate überhaupt erst bezahlbar. Beim eigentlichen Vergleichszinssatz, dem Effektivzinssatz, muss das Abgeld über die Laufzeit der Festzinsperiode verteilt werden. Diese laufzeitanteilige Verrechnung des Disagios ist bei Privatverbrauchern gesetzlich vorgeschrieben, ebenso die Angabe des effektiven Jahreszinses im Darlehensvertrag.

Interessenten sollten nur Darlehen mit gleicher Zinsfestschreibungsperiode vergleichen, da bei unterschiedlichen Perioden die Effektivzinssätze nicht vergleichbar sind. Weitere Einflussgrößen auf den Effektivzinssatz sind die Bearbeitungsgebühr und die Tilgungsarten. So kann man beispielsweise mehrere tilgungsfreie Jahre vereinbaren oder eine bestimmte Tilgungsverrechnung wählen, zum Beispiel monatliche statt jährliche Verrechnung. All dies beeinflusst die Höhe des effektiven Zinssatzes.

Wichtige Gesichtspunkte außerhalb des Zinssatzes

So mancher Bauherr, der nach intensivem Vergleich der Zinsen, insbesondere des Effektivzinssatzes, zu einem akzeptablem Angebot gelangt ist, wird später enttäuscht feststellen, dass der reine Zinssatz nicht entscheidend ist. Denn Bereitstellungszinsen und Schätzgebühren fließen wie auch Kontoführungsgebühren nicht in den Effektivzinssatz ein.

Will man zum Beispiel das vereinbarte Darlehen erst später in Anspruch nehmen, weil sich der Bau des Eigenheims verzögert, berechnen die Banken für die Zeit der Nichtabnahme des Kredits Bereitstellungszinsen. Hierzu ein Tipp: Wer mit Bauverzögerungen rechnet, sollte darauf achten, dass Bereitstellungszinsen frühestens ab dem dritten Monat der Kreditzusage anfallen. Der Bereitstellungszinssatz sollte höchstens 0,25 % pro Monat betragen.

Ein weiterer Punkt, der bei Vergleichen oft vernachlässigt wird, ist die Möglichkeit von Sondertilgungen ohne Berechnung hoher Vorfälligkeitsentschädigungen. Auch hierzu ein nützlicher Hinweis: Wer mit regelmäßigen Tantiemen oder anderen Sondervergütungen zum Jahresende rechnet, sollte sich eine Sondertilgungsmöglichkeit von mindestens 3 % der anfänglichen Darlehenssumme einräumen lassen.

Zu welchen Konditionen sind Sondertilgungen möglich?

Wichtig ist vor Abschluss eines Kreditvertrages auch die Recherche, ob eine Kombination mit Förderprogrammen, etwa über die KfW, möglich ist. Ein ganz wesentlicher Gesichtspunkt, der schnell zu einem Ausschlusskriterium für die Kreditvergabe werden kann, ist die Frage nach dem mindestens erforderlichen Eigenkapital des Bauherrn. Üblicherweise verlangen die Kreditinstitute mindestens 20 % Eigenkapital. Aber gerade bei vermeintlich günstigen Lockvogelangeboten müssen die Darlehen im erststelligen Beleihungsraum von höchstens 60 % des knapp bemessenen Beleihungswertes abgesichert sein.

Nachrangige Darlehen sind dann meist wesentlich teurer. Wer diese Punkte und eventuell weitere individuelle Wünsche außerhalb des reinen Zinssatzes auflistet und bei Vergleichen berücksichtigt, wird für die Mühe mit annehmbaren Angeboten belohnt.

In allen Fällen ist eine fundierte Beratung unablässig, idealerweise bei unabhängigen Beratungsstellen, etwa von den Verbraucherzentralen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Kreditnehmer nicht in die Schuldenfalle tappen, etwa bei steigenden Zinsen im Rahmen der Inflation und gleichzeitig kurzen Laufzeiten der Finanzierung.