Spätestens seit der Verschlechterung der wirtschaftliche Lage wächst die Angst vor einer Verarmung im Alter. Die gesetzliche Rentenvorsorge reicht meist nicht mehr aus, um den Lebensstandard aufrecht zu erhalten, und die Prognosen für zukünftige Rentenauszahlungen sind nicht sehr günstig.
Das Vertrauen in Versicherungsanbieter schwankt empfindlich. Um diesen zweifelhaften Aussichten zu begegnen lohnt sich ein Blick auf private Alternativen. Doch genauso sollte man sich vor unrealistischen Versprechungen der Finanzinstitute hüten, wie der nachfolgende Beitrag zeigt.
Frühe Information verhindert späten Kummer
Das Thema Rentenvorsorge ist mit sehr viel Panik und Fehlinformation verbunden. Gleichzeitig ist es gefährlich sich in Sicherheit zu wiegen und Vertrauen darin zu stecken, dass die Dinge sich zum Guten wenden werden. Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, dass Rentenvorsorge in 3 Schichten aufgeteilt ist. Nach der Basisversorgung durch die gesetzliche Rentenversicherung folgen optionale bzw. zusätzliche Versorgung durch eine betriebliche oder private Rente. Darauf folgt die Möglichkeit von weiteren Kapitelanlagen.
Während die erste Schicht durch das deutsche Steuerrecht jeden Staatsbürger einschließt und betriebliche Altersvorsorge für Berufstätige zum Standard gehören sollte, kommt es heute zunehmend auf private Zusatzversicherungen an. Bei der privaten Rentenversicherung handelt es sich nicht im eigentlichen Sinne um eine Versicherung, sondern eher um einen Sparplan.
Bei der klassischen Rentenversicherung ist ein monatlicher Beitrag an den gewünschten Zuschuss in der Rente geknüpft. Neben den risikoarmen Varianten gibt es auch die fondgebundene Versicherungen, welche das Potenzial zu höheren Gewinnen bergen kann, aber nicht muss. Hier sollte man sich stets über die Chancen, aber auch die Risiken gut aufklären lassen. Denn was hilft es, wenn zum Zeitpunkt der geplanten Auszahlung die Börsenkurse „im Keller“ sind.
Zum aktuellen Zeitpunkt erhalten langjährig Versicherte noch knapp über 50 Prozent ihres Einkommens (netto), doch Prognosen zeigen, dass dieser Betrag sich in den nächsten 20 Jahren eher in Richtung 40 Prozent bewegt. Die Rente, welche jeder Mensch individuell erwarten kann, ist der Inflation und Besteuerung unterworfen. Diese Faktoren sind bei der Wahl von Zusatzversorgung und Alternativen zu bedenken.
Jeder Fall ist anders
Zur Rente ist eine Tatsache entscheidend: es gibt keine pauschalen Aussagen oder Strategien. Ein berufstätiger Mensch, der mitten im Leben steht, zahlt klassischerweise Monat für Monat in eine Rentenversicherung ein, um sich im Alter abzusichern. Banken, Finanz- und Versicherungsunternehmen greifen das Thema private Rentenvorsorge bereitwillig auf, um ihren Kundenkreis zu erweitern, doch oftmals handelt es sich um Marketing und leere Phrasen. Die Ängste der Bevölkerung vor Altersarmut sind hier ein mächtiges Mittel.
Tatsächlich ist der garantierte Festzins vieler Bank- und Finanzunternehmen in der Wirtschaftskrise jedoch drastisch gefallen. Hier gehen Beiträge zu einer Rentenversicherung in vielen Fällen ohne Gewinn aus. Das angesparte Vermögen bleibt, doch zusätzliche Absicherungen verlieren leicht ihre Gültigkeit. Der offensichtliche Punkt, dass ein alleinstehender Selbstständiger vollkommen andere Bedürfnisse hat als eine Familie mit Kindern, gerät leicht in den Hintergrund. Nicht nur die Sorge um den Ehe- oder Lebenspartner spielt eine Rolle, sondern auch die individuellen Ansprüche an das Rentenalter.
Hierbei steht zur Frage, ob Kredite oder Immobilien bis zum Berufsaustritt abbezahlt sind. Monatliche Kosten dieser Art und der gewünschte Lebensstandard fügen sich zu einer Kalkulation zusammen, die schon früh im Leben berücksichtigt werden sollte. Hinterfragt Ihr Berater all diese Faktoren nicht, so ist es auch um seinen Rat nicht gut bestellt.
Professionelle Beratung ist entscheidend
Bei den verschiedenen Faktoren, Tücken und Vorteilen einer Altersvorsorge kommen die wenigsten Menschen um professionelle Beratung herum. Da auf dem Gebiet eine starke Nachfrage herrscht, besteht auch eine große Auswahl an privaten Finanzberatern, die losgelöst vom Unternehmensinteresse einen Altersplan erstellen sollten, doch dazu gleich mehr. Diese Fachkenntnisse könnten extrem wertvoll sein, wenn es darum geht Fehleinschätzungen und falschen Informationen entgegenzuwirken.
Eine eigenständig festgelegte Rente kann beispielsweise unter Umständen Inflation oder die Besteuerung von privater Rentenvorsorge außer Acht lassen. Kritische Punkte wie die Sanierung von abbezahlten Immobilien oder der Anstieg der Lebenshaltungskosten bei Inflation etc. lassen sich früh erkennen und in den Plan einschließen. In die Kalkulation fließen durch Fachkenntnisse die individuellen Bedürfnisse und Ansprüche, aber gleichzeitig rechtliche und unabhängige Faktoren ein, um auf ein möglichst optimales Ergebnis zu kommen.
Auch freie Experten sind nicht immer wirklich „frei“
Es ist ungewiss mehrere Jahrzehnte in die Zukunft zu planen, doch ein abgesicherter und verlässlicher Plan ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Sehr sorgfältig sollte man hingegen bei der Auswahl eines entsprechenden Beraters vorgehen. Jeder Berater – auch freie Experten – wird seinen Gewinn im Auge haben, schließlich will auch er im Alter „überleben“.
Macht er Ihnen gegenüber transparent, welche Provisionen bei welchem Produkt fließen? Oder handelt es sich um eine Honorarberatung? Welche Referenzen kann er vorweisen? Können Sie mit bestehenden Kunden sprechen, um die Qualität zu hinterfragen? Verfügt der Berater über unabhängige (!) Zertifizierungen?
Sind Sie sich hier nicht sicher, so heißt es notfalls „Finger weg“, denn mit Ihrem angesparten Kapital sollte niemand spielen. Zu viele negative Fälle sind derzeit aus der Presse bekannt, bei denen Anleger nicht vernünftig über die Risiken der gezeichneten Anlageformen aufgeklärt wurden. Im Zweifelsfall sollte man hier lieber zusätzlich eine öffentliche Verbraucherberaterstelle mit einbeziehen, um möglichst auf Nummer sicher gehen zu können.