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Abrechnungsbetrug im Gesundheitssystem: Die Politik muss handeln

Immer wieder werden Fälle von Abrechnungsbetrug bei Ärzten, Apothekern und Kliniken bekannt. Doch welche Schäden dabei entstehen und wer diese zu tragen hat, bleibt genauso verborgen wie die Reaktionen der Politik. Wie müsste diese nun handeln?

Abrechnungsbetrug ist eine besonderes Delikt des Betrugs innerhalb des Gesundheitssystems. Hierbei erhalten Ärzte, Apotheken, Kliniken oder auch unterschiedliche Therapeuten für Leistungen Vergütungen, die nicht erbracht wurden. Durch diese Form des Betrugs entstehen erhebliche Kosten, die zunächst von den Krankenkassen aufgebracht werden müssen.

Auswirkungen auf das gesamte Gesundheitssystem

Die Krankenkassen wälzen dabei die Kosten auf die Versicherten ab, was zu höheren Beiträgen führen kann. Da die Beiträge aber nicht so einfach erhöht werden können, verringern die Krankenkassen ihrerseits ihr Leistungsangebot. So werden Behandlungen teurer und nur noch in Notfällen angewendet oder die Betreuung wird schlechter.

Somit trifft Abrechnungsbetrug besonders die Versicherten und somit Patienten, was eine Verschlechterung des Gesundheitssystems zur Folge hat. Daneben schaden sich Ärzte durch Abrechnungsbetrug auch untereinander. So zahlen Krankenkassen beispielsweise Pauschalbeträge an die Kassenärztliche Vereinigung für fachärztliche Leistungen.

Dieses Budget wird unter den Fachärzten je nach Leistung aufgeteilt. Wer also eine Leistung erschleicht, erhält mehr Geld, als ein Facharzt, der ehrlich seine Leistungen ausweist. Um den Abrechnungsbetrug zu bekämpfen existieren in Deutschland wenige Maßnahmen, die jedoch gesetzlich verankert sind. So bestimmt das Sozialgesetzbuch V, dass jede Krankenkasse einen Korruptionsbeauftragten zu ernennen hat. Der Beauftragte hat dabei die Aufgabe, den Hinweisen über Abrechnungsbetrug nachzugehen.

Ebenso ist jede Kassenärztliche Vereinigung dazu verpflichtet, eine Stelle zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen zu errichten. Die Aufgaben sind dabei die gleichen, wie beim Korruptionsbeauftragten der Krankenkasse.

Gegenwärtige Maßnahmen gegen den Abrechnungsbetrug

Zudem droht einem Arzt, der einen Abrechnungsbetrug wissentlich begangen hat, der Entzug der Zulassung. Um den Abrechnungsbetrug besser bekämpfen zu können, haben sich bereits einige Krankenkassen zu Arbeitsgruppen zusammengeschlossen. Die mittlerweile auf 13 Betriebskrankassen gewachsene Arbeitsgruppe gegen Abrechnungsbetrug – kurz argab – ist dabei die bedeutendste. Die Krankenkassen erhoffen sich von den Zusammenschlüssen, effektiver und schneller Betrügern auf die Schliche zu kommen und somit die eigenen Kosten zu senken.

Wie im Vorangegangenen zu erkennen ist, sind die Maßnahmen gegen Abrechnungsbetrug zwar gesetzlich geregelt, die Verantwortung bleibt jedoch bei Krankenkassen und Kassenärztlicher Vereinigung. Die Politik verfolgt gegenwärtig keine ernstzunehmenden Maßnahmen gegen den Abrechnungsbetrug durch Ärzte, Apotheken und Kliniken, dessen Schaden letztendlich der Versicherte zu tragen hat. Deshalb soll an dieser Stelle einmal angeregt werden, wie die Politik bei diesem schweren Betrug am Gesundheitssystem reagieren müsste.

Wie die Politik reagieren müsste

Generell sollten sich mehr Staatsanwälte mit dem Thema Betrug im Gesundheitssystem auseinandersetzen. Um dies zu schaffen, könnte man beispielsweise mehr Fortbildungen und Informationstage von Seiten des Bundesministerium für Gesundheit abhalten. Dazu sollte auch der Versicherte näher über die Problematik aufgeklärt werden. Hierdurch würde mehrere Fälle gemeldet werden.

Dazu sollte das Bundesministerium für Gesundheit selbst eine Stelle zur Bekämpfung schaffen, die Betrugsfällen nachgeht. Dadurch könnte man schärfere Kontrollen bei der Abrechnung durchführen und mit den Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung näher zusammenarbeiten.

Generell ist engere Zusammenarbeit und Aufklärung das A und O zur Bekämpfung des Problems. Schließlich wissen die meisten Patienten nichts über das komplizierte Abrechnungsverfahren bei Leistungen im Gesundheitssystem und merken so nicht, wenn ein Betrug vorliegt. Dazu sollte das Abrechnungssystem transparenter gestaltet werden, sodass auch dem Versicherten erkenntlich wird, welche Leistung seine Krankenkasse an Arzt, Apotheke oder Klinik zu zahlen hat. Abrechnungsbetrug innerhalb des Gesundheitssystem ist ein kostspieliges Verbrechen, welches zu Lasten aller Versicherter geschieht.

Deshalb heißt es für die Politik, jetzt zu handeln, um größeren Schaden abzuwenden. Mit mehr Transparenz und Aufklärung, schärferen Kontrollen, Zusammenarbeit und intensiverer Verfolgung könnte man bereits einen großen Schritt weiter sein.

Eine Antwort auf „Abrechnungsbetrug im Gesundheitssystem: Die Politik muss handeln“

Das ist wirklich ein Thema, dass absolut zum SChreien ist. Ich mein … bedenkt man einmal was uns die Basisversorgung in Sachen Krankenversicherung etc kostet dann sollte man doch eigentlich meinen, dass man hier nicht auch noch „beschißen wird“ dass dann aber Ärzte & Co auch noch bei den Abrechnungen tricksen das find ich einfach unter aller **** (ihr wißt was ich meine).

Klar viele Ärzte leben schon lange nicht mehr so gut wie früher einmal, aber das kann und darf einfach nicht sein!

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